Mögliche Einsatzmöglichkeiten eines Trinktagebuchs
Wie bereits erwähnt, kann ein Trinktagebuch dazu verwendet werden, um sich umfassend mit dem eigenen Alkoholkonsum auseinanderzusetzen. Auch für das kontrollierte Trinken wird das Tagebuch gerne als Hilfestellung genutzt. Schließlich wissen die Betroffenen durch die Dokumentation genau, welche Menge an Alkohol sie täglich bzw. pro Woche trinken dürfen. Dabei sollten der Gesundheit zuliebe immer auch Tage mit einem kompletten Verzicht auf Alkohol eingeplant werden. Ein derartiger Einsatz kann allerdings nur dann funktionieren, wenn sich noch keine Alkoholsucht entwickelt hat, da es bei einer Abhängigkeitserkrankung durch die Entwicklung des Suchtgedächtnisses, den Kontrollverlust und das starke Substanz-Verlangen (Craving oder auch Suchtdruck genannt) nicht mehr möglich ist, kontrolliert zu trinken.
Auch bei der Vorbereitung auf eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) kann das Trinktagebuch wertvolle Dienste leisten, da es den festen Willen des Betroffenen dokumentiert, sein Konsumverhalten nachhaltig zu verändern. Darüber hinaus dient es als Nachweis dafür, dass das kontrollierte Trinken ernst genommen und der Alkoholkonsum detailliert geplant wird. Stehen kommende Ereignisse fest, bei denen mit großer Wahrscheinlichkeit getrunken wird, sollten diese bereits vorab in die App oder den Ausdruck des Tagebuchs eingetragen werden.
Nicht nur für den Konsumenten selbst, sondern auch für die dazugehörige Familie kann eine Dokumentation der Trinkgewohnheiten sinnvoll sein: Sei es für Frauen, die sich fragen, ob der Partner zu viel trinkt, oder für die Eltern Jugendlicher, die sich Gedanken über den Alkoholkonsum ihres Kindes machen. Eine solche Nutzung funktioniert allerdings nur mit dem Einverständnis und der Bereitschaft der konsumierenden Person.