Was verbirgt sich hinter dem Arzneistoff Tilidin?
Genauso wie Tramadol oder Morphin gehört Tilidin in die Gruppe der synthetischen Opioide, besitzt aber im Vergleich zu Morphium eine fünfmal schwächere schmerzstillende Wirkung. Dementsprechend zählen Medikamente wie Valoron N® sowie die zugehörigen Generika zu den Opioid-Analgetika. Weil die Zahl der möglichen Nebenwirkungen, die Gefahr einer Abhängigkeit und das Missbrauchsrisiko besonders bei Jugendlichen sehr hoch sind, fallen schnell freisetzende Darreichungsformen wie Tilidin-Tropfen unter das Betäubungsmittelgesetz und dürfen nur unter Vorlage eines BtM-Rezepts in der Apotheke ausgehändigt werden.
Die Wirkung des Schmerzmittels basiert auf der Beeinflussung neuronaler Abläufe. So überwindet der enthaltene Arzneistoff wie andere Opioide die Blut-Hirn-Schranke und dockt an spezifischen Rezeptoren im zentralen Nervensystem des Patienten an. Dadurch werden die Ausschüttung von Hormonen und die Weiterleitung von Signalen im Körper verändert. Nach der Einnahme werden Schmerzen binnen kurzer Zeit als weitaus weniger intensiv wahrgenommen. Viele Betroffene, die unter chronischen Schmerzen leiden, verspüren durch die Einnahme häufig zum ersten Mal nach vielen Jahren eine komplette Schmerzfreiheit und möchten die Einnahme aufgrund ihrer deutlich gestiegenen Lebensqualität dauerhaft fortsetzen. Das Schmerzmittel Tilidin sollte aufgrund des hohen Suchtpotenzials und möglicher Entzugserscheinungen nur für eine kurze Zeit verordnet und eingenommen werden.