Wie wirken Tilidin-Tropfen und Tilidin-Tabletten?
Unabhängig von der Darreichungsform ist die Wirkungsweise bei diesem Analgetikum immer dieselbe. Tilidin ist eine sogenannte Prodrug, deren entscheidender Wirkstoff im Normalzustand für den Körper keinerlei Auswirkungen mit sich bringt. Erst wenn das Präparat verstoffwechselt wird, entsteht ein Abbauprodukt oder auch Metabolit, das die gewünschte schmerzstillende Wirkung mit sich bringt. Das entscheidende Organ für die Verstoffwechselung des Medikaments ist die Leber, denn dort findet die Umwandlung in Nortilidin und später auch in Bisnortilidin statt. Hierbei handelt es sich um die eigentlichen opioiden Wirkstoffe von Tilidin. Diese sorgen dafür, dass körperliche Schmerzen verschwinden bzw. deutlich reduziert werden. Das gelingt, indem sich die Abbaustoffe im Körper an dieselben Rezeptoren binden, an denen normalerweise die schmerzstillenden körpereigenen Endorphine andocken. Auf diese Weise wird die Weiterleitung von Schmerzsignalen gehemmt oder sogar komplett unterdrückt. Sehr häufig ist die Tilidin-Wirkung nicht nur als analgetisch, sondern auch als stimmungsverändernd zu beschreiben. So berichten viele Patienten nach der Einnahme von einem angstlösenden Effekt, euphorischen Stimmungen, Halluzination sowie dem Gefühl „alles schaffen zu können“. Gerade aus diesen Gründen sind Tilidin-Tabletten und -Tropfen auch in der Drogenszene beliebt.
Wie schnell wirkt Tilidin?
Das Schmerzmittel Tilidin wird vom behandelnden Arzt in individueller Dosierung verordnet. Je nachdem, wie viel Milligramm / mg des Arzneistoffs eingenommen werden, setzt der erwünschte Effekt schneller oder langsamer ein. Den schnellsten Wirkungseffekt haben Patienten, die entweder Tilidin-Tropfen einnehmen oder vom Arzt eine Injektion verabreicht bekommen. In der Regel setzt die analgetische Wirkung dann binnen 5 bis 10 Minuten ein. Bei Tilidin-Tabletten müssen Betroffene etwas länger darauf warten, dass sich die Schmerzen auflösen oder in ihrer Intensität abgemildert werden. 15 bis 20 Minuten dauert es bis zum Wirkungseintritt, wobei auch bei Tabletten die Dosierung in Milligramm / mg entscheidend ist. Ob Tropfen, Injektionen oder Tabletten – für gewöhnlich beträgt die Wirkdauer bis zu 6 Stunden. Retard-Tabletten, die den Wirkstoff über einen größeren Zeitraum hinweg abgeben, wirken dementsprechend länger.