Welche Neuroenhancement-Substanzen gibt es?
Beim Thema Neuro-Enhancement muss zwischen legalen Substanzen, verschreibungspflichtigen Medikamenten und illegalen Drogen unterschieden werden.
Legale Substanzen fürs Neuro-Enhancement
Zu den am häufigsten verwendeten legalen Substanzen, die für das Enhancement der kognitiven Fähigkeiten eingesetzt werden, gehören: Koffein, Guarana, Ginkgo biloba.
Koffein – Bei den meisten Personen, die Neuroenhancement anwenden, ist Koffein die am häufigsten genutzte Substanz. Als Kaffee, in süßen Energy-Drinks versteckt oder in Tablettenform mit hoher Dosierung – es gibt verschiedene Möglichkeiten, um sich bzw. die eigene kognitive Leistungsfähigkeit durch Koffein zu pushen.
Guarana – Guarana ist ein Stoff, der ähnlich wie Koffein wirkt und ebenfalls vermehrt in Energy-Drinks, mittlerweile aber auch in diversen Snacks enthalten ist.
Ginkgo biloba – Etwas weniger bekannt ist Ginkgo biloba, ein pflanzlicher Stoff, der in frei verkäuflichen Tabletten enthalten ist, die normalerweise bei demenzbedingtem Leistungsabfall des Gehirns verschrieben werden.
Medikamenten(-Missbrauch) für Neuro-Enhancement
Das sogenannte pharmakologische Neuroenhancement beruht auf der Einnahme von Medikamenten, die einen Einfluss auf die Hirnchemie ausüben. Diese werden dabei nicht zur Behandlung einer Erkrankung, sondern zur Leistungssteigerung des Gehirns zweckentfremdet. Es handelt sich also um einen Medikamentenmissbrauch. Typische Arzneimittel, die häufig missbraucht werden, sind Methylphenidat, Dexamfetamin, Modafinil, Antidepressiva und Antidementiva.
Methylphenidat und Dexamfetamin – Methylphenidat und Dexamfetamin kennt man hierzulande eher unter den Bezeichnungen der prominentesten Präparate wie Ritalin® und Attentin®. Es handelt sich hierbei um Medikamente, die zur Behandlung der ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) verordnet werden.
Modafinil – Modafinil ist ein Wirkstoff, der normalerweise zur Behandlung von Narkolepsie eingesetzt wird.
Antidepressiva – Antidepressiva, z. B. mit dem Wirkstoff Fluoxetin, zielen vorrangig darauf ab, die Stimmungslage und nicht die Leistungsfähigkeit des Gehirns zu verbessern.
Antidementiva – Unter Antidementiva versteht man Medikamente, die zur Behandlung von Alzheimer-Demenz angewandt werden.
Smart Drugs & Happy Pills
Medikamente und andere Substanzen, die eine kognitive Leistungssteigerung bewirken sollen, werden auch als „smart drugs“ oder „smart pills“ bezeichnet. Medikamente wie Antidepressiva, die in erster Linie das Wohlbefinden verbessern sollen, kennt man dagegen unter der Bezeichnung „happy pills“5.
Missbrauch von illegalen Drogen fürs Neuro-Enhancement
Schon der Missbrauch von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln für das kognitive Enhancement ist als fragwürdig anzusehen und wird im Rahmen der ethischen Bewertung heißt diskutiert. Grundsätzlich abgelehnt wird jedoch die Einnahme von illegalen Drogen zur Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit. Substanzen, die dabei zum Einsatz kommen sind:
- Amphetamine (z.B. Speed, Crystal Meth)
- Kokain
- Ecstasy