Kokainsucht selbst bekämpfen: Welche Alternativen gibt es?
Im ersten Schritt sollten sich kokainabhängige Menschen klarmachen, dass eine Kokainsucht eine Krankheit ist, die eine Behandlung erforderlich macht. Niemand muss sich daher schämen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Diese erfolgt in der Regel durch einen qualifizierten Entzug in öffentlichen Krankenhäusern / Psychiatrien (Entgiftung) und Reha-Kliniken (Entwöhnung). Alternativ kann eine ganzheitliche Behandlung in einer privaten Kokainentzug-Klinik in Betracht gezogen werden. Der Entzug selbst besteht aus mehreren Phasen, denen eine Motivationsphase vorausgeht, in der sich die Betroffenen mit ihrem Problem auseinandersetzen und sich ihre Sucht eingestehen.
Entgiftung
Der Kokainentzug beginnt immer mit einer Entgiftung, während der der Körper vollständig von Kokain und Abbaustoffen wie Benzoylecgonin (BE) befreit wird. Da Kokain in erster Linie eine psychische Abhängigkeit hervorruft, ist bei den meisten Patienten nur mit geringen körperlichen Symptomen zu rechnen, die bei Bedarf medikamentös gelindert werden können. Während der Entgiftung werden die Vitalparameter engmaschig überwacht, um möglichen Komplikationen frühzeitig entgegenwirken zu können.
Entwöhnung
In der Entwöhnung oder auch Suchtrehabilitation geht es um die Suchthistorie, d. h. die Abhängigen setzen sich mit den Ursachen und aufrechterhaltenden Bedingungen ihres Kokainkonsums auseinander und entwickeln persönliche Lösungsstrategien, um mit den Problemen und Belastungen des Alltags auch ohne Drogenkonsum zurechtzukommen. Die Entwöhnung ist für die psychische Gesundheit und die Stabilisierung der Abstinenz extrem wichtig, sodass eine reine Entgiftungsbehandlung meist von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.
Ambulante Nachsorge
Durch das bereits erwähnte Suchtgedächtnis ist es mit einem Entzug allein meist nicht getan. Vielmehr sollte der Weg in die Abstinenz durch eine ambulante Nachsorge fortgesetzt werden, in der die Patienten regelmäßig einen Nachsorgetherapeuten aufsuchen und an einer Selbsthilfegruppe teilnehmen.