Kokain-Entzug-Symptome

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Aktualisiert am: 26.02.2024
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Kokain-Entzug-Symptome: alles Wichtige in 30 sec.

  • Ein Kokainentzug fällt Suchtkranken aufgrund der speziellen Wirkmechanismen der Droge besonders schwer.
  • Bei Abstinenz fehlt die Stimulanz der Droge und der Körper wird durch den Cannabinoid-Rezeptor 1 über das normale Maß heruntergefahren.
  • Durch die starke Müdigkeit und Antriebslosigkeit fällt es den Betroffenen schwer, den Entzug durchzuziehen.
  • Der Entzug verläuft in 3 Phasen: der Crash-Phase, der Withdrawal-Phase und der Extinction-Phase.
  • Es werden Antidepressiva, niederpotente Neuroleptika und ggf. hochpotente Neuroleptika gegen Wahnvorstellungen & Psychosen gegeben.
  • Die wichtigste Therapie ist eine intensive Psychotherapie zur Aufarbeitung der Suchtursachen.
Inhalt

Wenn der Verzicht auf die Droge schwerfällt

Obwohl der Verzicht auf das Suchtmittel bei allen Substanzen mühevoll und zermürbend verlaufen kann, fällt der Kokainentzug aufgrund der speziellen Wirkmechanismen der Droge meist besonders schwer. Schließlich werden die bei vielen Wirkstoffen vertretenen psychischen Entzugserscheinungen wie Angst und Depression durch eine extreme Antriebslosigkeit verstärkt, die den Konsumenten häufig die Kraft raubt, den Entzug überhaupt durchzuhalten. Dies gilt umso mehr, wenn der Entzug ohne professionelle Unterstützung durchgeführt wird. Für eine nachhaltige Abstinenz sollte die Behandlung der Kokainsucht daher am besten stationär in einer Kokain-Entzug-Klinik stattfinden und die Kokain-Entzug-Symptome durch entsprechende Medikamente gelindert werden.

Weshalb sind die Kokain-Entzug-Symptome so stark ausgeprägt?

Als sogenanntes Stimulans (Upper) hemmt Kokain die Neurotransmitter-Wiederaufnahme an den Dopamin-, Noradrenalin- und Serotonin-Rezeptoren, so dass die Transmitterkonzentration im synaptischen Spalt deutlich ansteigt. Der Betroffene verspürt mehr Kraft und Energie und fühlt sich besonders leistungsstark. Um diese Hyperaktivität zu regulieren, erhöht das zentrale Nervensystem die Ausschüttung des Cannabinoid-Rezeptors 1 (CB1), der auch für die psychoaktive, beruhigende Wirkung von Cannabis verantwortlich ist. Während das Kokain aufgrund seiner kurzen Plasmahalbwertszeit relativ schnell abgebaut wird, wird CB1 weiterhin vermehrt ausgeschüttet. Der Körper wird durch die Abstinenz während des Entzugs daher über das normale Maß hinaus „heruntergefahren“, was zu einer starken Müdigkeit führt. Der betroffene Mensch fährt also gewissermaßen mit angezogener Handbremse, bis der CB1-Ausstoß wieder normalisiert ist.

Mit welchen Kokain-Entzug-Symptomen muss gerechnet werden?

Ein Kokainentzug verläuft von Patient zu Patient unterschiedlich, so dass die Kokain-Entzug-Symptome in ihrer Ausprägung variieren können. Je mehr Binge-Phasen der Kokainabhängige pro Woche durchlebt und je länger der Konsum erfolgt, desto stärker sind in der Regel die Entzugserscheinungen. Körperliche Entzugssymptome sind kaum, oder gar nicht vorhanden, die psychischen Entzugssymptome überwiegen. Typisch für einen Kokain-Entzug sind eine starke Dysphorie und Kraftlosigkeit, die mit einem hohen Suizidrisiko verbunden sind. Nach dem Drei-Phasen-Modell der Abstinenzsymptomatik von Gawin und Kleber verläuft der Entzug in unterschiedlichen Phasen:

Crash-Phase

Durchschnittlich 9 Stunden bis 4 Tage nach dem letzten Kokainkonsum kommt es zum völligen Zusammenbruch (Crash). Folgende Kokain-Entzugserscheinungen können auftreten:

  • Schlafstörungen
  • Extreme Erschöpfung
  • Zweifel, den Entzug durchzuhalten
  • Innere Unruhe / psychomotorische Erregung
  • Suizidalität
Opiade und Opioide führen zu viel Stress und Depressionen

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Um den Patienten nicht zusätzlichen Stimuli auszusetzen, empfehlen sich eine reizarme Umgebung und die Schaffung von Rückzugsmöglichkeiten. Darüber hinaus können Medikamente die Entzugssymptome lindern.

Entzugsphase (Withdrawal)

An die Crash-Phase schließt sich die eigentliche Entzugsphase an, die bis zu mehreren Wochen andauern kann. Im Gegensatz zur Crash-Phase, in der sich das Verlangen nach der Droge (Craving) noch irgendwie beherrschen lässt, steigt der Suchtdruck nach 2 bis 3 Wochen ins Unermessliche. Selbst Personen, die den Verzicht auf Kokain anfangs für gar nicht so schwierig hielten, denken nun permanent an die Droge und das mit ihr verbundene vermeintliche „Wohlgefühl“. Es liegt auf der Hand, dass das Rückfallrisiko bei einem solch starken Verlangen besonders hoch ist. Typische Kokain-Entzug-Symptome sind:

  • Schlafstörungen
  • Antriebslosigkeit
  • Depressionen
  • Starker Suchtdruck
  • Suizidgefahr

Löschungsphase (Extinction)

Auf die Entzugsphase folgt eine Phase der Löschung, die sich über eine unbestimmte Dauer hinziehen kann. Das unstillbare Verlangen tritt nur noch phasenweise auf, kann aber noch nach Jahren durch assoziative Reize ausgelöst werden. Folgende Symptome sind möglich:

  • Alpträume über vergangene Rauscherlebnisse
  • Schubweiser Suchtdruck
  • Depressive Verstimmungen
  • Suizidrisiko

Aufgrund des immer wiederkehrenden Suchtdrucks ist eine ambulante Nachsorge nach dem Kokainentzug immens wichtig. Es gilt, Warnsignale für einen Rückfall zu erkennen und Trigger-Reizen im Alltag mit Ablehnungsstrategien zu begegnen. Selbst nach einem qualifizierten Entzug in einer Kokain-Entzug-Klinik können Situationen auftreten, die der Suchtkranke nur mit der Hilfe eines geschulten Nachsorgetherapeuten oder mit einem Auffrischungstraining der Entzugsklinik überwinden kann. Durch das entstandene Suchtgedächtnis und das starke Verlangen wird der Kokainsüchtige lebenslang von seiner Kokain-Abhängigkeit begleitet.

Wie soll ich mich verhalten, wenn ich Angst vor den Kokain-Entzugssymptomen habe?

Die Kokain-Entzugserscheinungen sind ohne Zweifel hart, so dass eine gewisse Furcht vor dem Kokain-Entzug normal ist. Wichtig ist es, sich nicht von den Kokain-Entzugserfahrungen anderer beeinflussen zu lassen. Zum einen sind diese Informationen immer individuell und müssen nicht zwangsläufig auf Sie selbst zutreffen. Zum anderen sind sie nicht objektiv, sondern eher subjektiv geprägt. Informieren Sie sich am besten über die Behandlung der Kokainsucht bei einem erfahrenen Suchtmediziner oder einer Suchtklinik. Während eines stationären Aufenthalts gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Entzug durch Medikamente und begleitende Therapien so wenig belastend wie möglich zu gestalten. Eine Kokain-Abstinenz ist also durchaus ein erreichbares Ziel. Auf keinen Fall sollten Sie allerdings versuchen, die Entgiftung von der Droge allein durchzuführen.

Weiterhin kann eine Umstrukturierung des Alltags dabei helfen, dem Konsum von Kokain zu widerstehen. So berichten Betroffene, die alltägliche Gewohnheiten verändert, neue Freunde gewonnen und interessante Hobbys entdeckt haben, von weitaus weniger Situationen, in denen der Wunsch nach dem Suchtmittel aufkam. Der Erfolg der Behandlung steht und fällt also mit der Entwicklung alternativer Strategien. Genau diese erlernen Sie während einer stationären Therapie in einer privaten Suchtklinik oder während einer Suchtrehabilitation der öffentlichen Kostenträger. Dies gilt im Übrigen auch für den Entzug aller anderen Drogen, Medikamente und Alkohol.

Sucht erkennen – Sucht überwinden

Der Schlüssel zur erfolgreichen Überwindung der Sucht liegt immer im Verstehen der Ursachen und dem Entwickeln von individuellen Strategien für den Umgang mit suchtauslösenden Situationen. Mit professioneller Hilfe können Sie sich aus der Sucht befreien und in ein selbstbestimmtes Leben zurückfinden.

Welche Medikamente lindern die Kokain-Entzug-Symptome?

Kennzeichnend für die Abstinenz nach einer Kokainabhängigkeit sind einerseits die depressive Symptomatik und Mutlosigkeit und andererseits die völlige Energielosigkeit, so dass die Wirkung der meisten Arzneimittel auf eine Linderung dieser Symptome abzielt. Depressionen, Unruhe oder Schlafstörungen werden mit Antidepressiva oder niederpotenten Neuroleptika behandelt, die je nach Wirkstoff auch den Antrieb erhöhen können. Im Falle von Halluzinationen, paranoiden Wahnvorstellungen oder Kokainpsychosen werden hochpotente Neuroleptika verabreicht. Die anzuwendenden Präparate und deren Dosis werden je nach Einzelfall gewählt und sorgfältig auf mögliche Vor- und Begleiterkrankungen abgestimmt.

Welche Therapien helfen gegen Kokain-Entzugserscheinungen?

Die wichtigste Therapie während der Behandlung einer Kokainsucht ist eine intensive Psychotherapie, in der die Suchtursachen besprochen und – wie bereits erwähnt – alternative Lösungsstrategien zum Konsum entwickelt werden. Diese kann im Einzel- oder Gruppensetting oder gemischt erfolgen. In vielen Privatkliniken finden sowohl Einzel- als auch Gruppengespräche statt, während in öffentlichen Einrichtungen der Schwerpunkt eher auf der Gruppentherapie liegt. Deutlich zielgerichteter verlaufen Einzeltermine, da hier individueller auf den Suchtkranken und seine jeweilige Lebenssituation eingegangen werden kann.

Darüber hinaus kommen Kreativ-, Musik und Bewegungstherapien, Entspannungs- und Stressbewältigungstechniken und Coachings zu Einsatz. Eine gute ergänzende Methode ist die Neuro-elektrische Stimulation (NES) nach Dr. Patterson, welche die Entzugssymptome durch die Anwendung von elektrischem Strom reduziert. Studien mit Heroin-Patienten und Alkoholabhängigen zeigen, dass sich der Suchtdruck signifikant durch NES verringert und sich die Betroffenen insgesamt besser und hoffnungsvoller fühlen. Auch die Schlafqualität kann verbessert werden.

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Als Entzugsklinik sind wir auf die Schwierigkeiten des Kokain-Entzugs spezialisiert und gestalten die Behandlung für Sie so sanft und angenehm wie möglich. Die Symptome werden durch Medikamente, eine intensive Psychotherapie und begleitende Therapieangebote gelindert. Wir bieten Ihnen:

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