Um den Patienten nicht zusätzlichen Stimuli auszusetzen, empfehlen sich eine reizarme Umgebung und die Schaffung von Rückzugsmöglichkeiten. Darüber hinaus können Medikamente die Entzugssymptome lindern.
Entzugsphase (Withdrawal)
An die Crash-Phase schließt sich die eigentliche Entzugsphase an, die bis zu mehreren Wochen andauern kann. Im Gegensatz zur Crash-Phase, in der sich das Verlangen nach der Droge (Craving) noch irgendwie beherrschen lässt, steigt der Suchtdruck nach 2 bis 3 Wochen ins Unermessliche. Selbst Personen, die den Verzicht auf Kokain anfangs für gar nicht so schwierig hielten, denken nun permanent an die Droge und das mit ihr verbundene vermeintliche „Wohlgefühl“. Es liegt auf der Hand, dass das Rückfallrisiko bei einem solch starken Verlangen besonders hoch ist. Typische Kokain-Entzug-Symptome sind:
- Schlafstörungen
- Antriebslosigkeit
- Depressionen
- Starker Suchtdruck
- Suizidgefahr
Löschungsphase (Extinction)
Auf die Entzugsphase folgt eine Phase der Löschung, die sich über eine unbestimmte Dauer hinziehen kann. Das unstillbare Verlangen tritt nur noch phasenweise auf, kann aber noch nach Jahren durch assoziative Reize ausgelöst werden. Folgende Symptome sind möglich:
- Alpträume über vergangene Rauscherlebnisse
- Schubweiser Suchtdruck
- Depressive Verstimmungen
- Suizidrisiko
Aufgrund des immer wiederkehrenden Suchtdrucks ist eine ambulante Nachsorge nach dem Kokainentzug immens wichtig. Es gilt, Warnsignale für einen Rückfall zu erkennen und Trigger-Reizen im Alltag mit Ablehnungsstrategien zu begegnen. Selbst nach einem qualifizierten Entzug in einer Kokain-Entzug-Klinik können Situationen auftreten, die der Suchtkranke nur mit der Hilfe eines geschulten Nachsorgetherapeuten oder mit einem Auffrischungstraining der Entzugsklinik überwinden kann. Durch das entstandene Suchtgedächtnis und das starke Verlangen wird der Kokainsüchtige lebenslang von seiner Kokain-Abhängigkeit begleitet.