Welche Symptome können bei einem kalten Entzug auftreten?
Insbesondere langjährige Alkoholiker müssen während eines Entzugs mit starken körperlichen und psychischen Entzugserscheinungen rechnen. Wie stark diese ausfallen, ist unterschiedlich und lässt sich kaum vorhersagen. Während die Entzugserscheinungen in einem ärztlich betreuten Setting, etwa bei einem ambulanten Entzug oder in einer Entzugsklinik für Alkohol durch spezifische Medikamente gelindert werden können, stehen bei einem kalten Entzug nur frei verkäufliche Medikamente zur Verfügung. Solche sind allerdings insbesondere bei schweren Entzugssymptomen nicht ausreichend.
Ungefährliche körperliche Entzugssymptome bei kaltem Entzug
Unabhängig davon, ob ein Entzug zu Haus stattfindet oder in einer Klinik – die Liste der möglichen Symptome, die durch die Entgiftung ausgelöst werden können, ist lang. Der Unterschied: Patienten, die einen kalten Entzug durchführen, müssen die Begleiterscheinungen vollständig durchleben und aushalten. Beim warmen Entzug in einer Klinik lindern Medikamente die Symptome. Zu den typischen körperlichen Entzugserscheinungen gehören3:
- Kopfschmerzen
- Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen und Durchfall
- Herz-Kreislaufstörungen
- Tremor
- Muskelschmerzen
- Juckreiz
- Schwitzen
Gefährliche Entzugssymptome bei kaltem Entzug
Die o. g. Symptome sind zwar unangenehm, gelten grundsätzlich jedoch als relativ ungefährlich. Anders sieht es bei epileptischen Anfällen und dem Alkoholdelir aus. Das sogenannte Delirium tremens kann vor allem bei langjährigen und schwer alkoholabhängigen Trinkern auftreten. Es handelt sich um eine lebensgefährliche Entzugskomplikation, die unbehandelt häufg tödlich verläuft.
Psychische Entzugssymptome bei kaltem Entzug
Patienten, die ihre Alkoholabhängigkeit im eigenen Zuhause ohne medizinische Begleitung durchführen möchten, müssen auch auf psychischer Seite mit extrem belastenden Symptomen rechnen. Teilweise empfinden Betroffene diese sogar als noch unangenehmer als die physischen Entzugserscheinungen. Zu den klassischen Symptomen gehören:
- Angst
- Reizbarkeit
- depressive Verstimmungen
- motorische und innere Unruhe
- Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen
- Halluzinationen
- Bewusstseinsstörungen
Insbesondere Patienten, die aufgrund einer Komorbidität ohnehin bereits unter psychischen Erkrankungen leiden, haben ein hohes Risiko den Alkoholentzug unter diesen Bedingungen vorzeitig abzubrechen.