Welche Drogenprobleme gibt es?
Unabhängig von der jeweiligen Droge wird zwischen unterschiedlichen Krankheitsbildern unterschieden:
Akute Intoxikation
Hierzu zählen sowohl der akute Rausch als auch eine Vergiftung durch eine Überdosis. Diese kann im Rahmen einer Abhängigkeit durch eine Überdosierung aufgrund einer Toleranzentwicklung entstehen. Ebenso können Drogenkuriere, die Kokain und Heroin verpackt im Körper mit sich führen, durch eine Beschädigung der Verpackung und die Freisetzung einer letalen Menge des Rauschgifts schnell in Lebensgefahr geraten.
Schädlicher Gebrauch
Hier handelt es sich um einen Drogenmissbrauch, bei dem noch keine Drogensucht entstanden ist. Dennoch stellt der Missbrauch gewissermaßen eine Vorstufe dar, die rasch in eine Sucht übergehen kann, die Übergänge sind oft fließend. Dabei muss der schädliche Konsum mindestens einen Monat lang stattgefunden haben oder im letzten Jahr mehrmalig aufgetreten sein.
Abhängigkeitssyndrom
Eine Drogenabhängigkeit liegt immer dann vor, wenn eine physische und / oder psychische Abhängigkeit entstanden ist. Während Drogen wie Kokain oder Cannabis in erster Linie eine psychische Abhängigkeit hervorrufen, ist Heroin bekannt für seine starke körperliche Abhängigkeit. Unabhängig davon, ob körperlich, psychisch oder beides: In der Regel kann nur ein qualifizierter Drogenentzug den Betroffenen helfen, von der Droge loszukommen.
Entzugssyndrom
Das Entzugssyndrom tritt immer in Verbindung mit dem Abhängigkeitssyndrom auf. Entweder beabsichtigt im Rahmen eines Entzugs oder, wenn die Betroffenen aus Geldmangel oder anderen Gründen nicht rechtzeitig zum erneuten Drogenkonsum kommen. Die Entzugserscheinungen sind körperlich und psychisch und richten sich nach der konsumierten Droge.
Entzugssyndrom mit Delir
Das Entzugssyndrom mit Delir ist ein besonders schwerer Verlauf des körperlichen Entzugs und kann lebensgefährlich werden. Hier kommt es neben den üblichen Entzugserscheinungen zum Delir mit Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Desorientierung, Verwirrtheit und einem Kontrollverlust über die Körperfunktionen.
Sonstige Krankheitsbilder
Es gibt auch Verhaltensstörungen, Persönlichkeitsveränderungen, Gedächtnisprobleme und sog. „Restzustände“, welche nach langanhaltendem Konsum eine dauerhafte Veränderung der Person im Sinne einer Verflachung mit kognitiven Einbußen bedeuten, der Betroffene ist dann nicht mehr „alltagstauglich“.
Relativ häufig kommt es auch zu Psychosen, die beim ersten Konsum oder auch erst nach jahrelangem Konsum auftreten können. Diese können chronisch verlaufen und auch nach der Abstinenz bestehen bleiben, oder wieder komplett weggehen. Der Verlauf ist nicht vorhersehbar.