Wie riskant ist ein Drogenmissbrauch?
Da jede psychoaktive Substanz bei regelmäßigem Gebrauch massiv das Gehirn bzw. das zentrale Nervensystem beeinflusst, gibt es keinen unbedenklichen Drogenkonsum. Selbst ein einmaliger Konsum kann bei den Betroffenen negative Auswirkungen hervorrufen.
Heroin
Heroin gilt als die gefährlichste Droge überhaupt, da die Grenzen zwischen einem Rausch und einer tödlichen Überdosierung sehr eng gesteckt sind. Selbst erfahrenen „Junkies“ kann es passieren, dass sie sich durch einen besonders „reinen“ Stoff überdosieren und ohne ein Gegenmittel (Opioidantagonisten) an einem Atemstillstand versterben. Darüber hinaus besteht ein hohes Risiko für eine körperliche und psychische Abhängigkeit. Aufgrund der schnellen Toleranzentwicklung konsumieren Heroinabhängige Dosierungen, die für einen nicht an die Substanz gewöhnten Menschen tödlich wären und zu schweren gesundheitlichen Schäden führen. Wenn man das weiß, ist es verständlich, dass es besonders gefährlich ist, wenn ein Heroin Abhängiger nach einer Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlung wieder rückfällig wird. Setzt er sich den ersten Schuss und wählt die zuletzt genutzte Dosis, dann endet das oft tödlich, denn der Körper des Betroffenen ist nach der Entwöhnung nicht mehr adaptiert an die hohe Dosis und reagiert wie jeder Mensch, der kein Heroin gewöhnt ist.
Kokain
Im Gegensatz zum in deutschen Großstädten vielfach öffentlich sichtbaren Heroinkonsum, findet der Gebrauch von Kokain meist im Verborgenen statt, so dass die Gefahren, die Verwahrlosung und das Elend nicht so ersichtlich sind wie bei Heroinabhängigen. Dennoch kann der Konsum des Rauschmittels bei der betroffenen Person gravierende Folgen hervorrufen. So kann die aufputschende Wirkung des Kokains laut Deutscher Herzstiftung bereits bei einmaligem Konsum einen Herzinfarkt hervorrufen. Durch die Einnahme des weißen Pulvers steigen Herzschlag und Blutdruck stark an und führen zu einem erhöhten Sauerstoffbedarf des Herzens. Gleichzeitig können sich die Herzkranzgefäße verengen und die Blutgerinnung aktiviert werden, so dass das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird und es zu einem Herzinfarkt kommt. Besonders gefährdet sind diesbezüglich gesundheitlich vorgeschädigte Personen.
Darüber hinaus ist durch die euphorisierenden und leistungssteigernden Effekte der Droge die Gefahr groß, eine psychische Abhängigkeit zu entwickeln. Besonders fatal daran ist es, dass das vermeintliche Wohlgefühl durch den Konsum der Droge einen derartigen psychischen Absturz mit depressiver Symptomatik nach sich zieht, dass die Betreffenden ihr Leben häufig nur durch ein erneutes Schniefen oder Rauchen aushalten und so relativ rasch in eine Kokainsucht rutschen. Dabei ist wichtig zu wissen, dass die akute euphorisierende, berauschende Wirkung des Kokains rasch nachlässt, so dass an ein und demselben Abend oft mehrmals nachkonsumiert wird. Langfristig besteht immer die Gefahr einer Paranoia, der Entstehung von Ängsten und einer richtigen Kokain-Psychose. Diese tritt nicht selten auf und ist manchmal irreversibel, so dass sie mit Neuroleptika (Medikamente gegen Psychosen) behandelt werden muss.
Cannabis / Marihuana
Cannabis zählt zu den sogenannten weichen Drogen und wird von vielen Menschen gedanklich nur mit einem geringen Risiko verbunden, was im Vergleich zu Heroin und Kokain zwar stimmt. Allerdings muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass Cannabis heutzutage um ein Vielfaches potenter gezüchtet wird als früher, also deutlich stärker ist. Und je potenter der Suchtstoff, desto größer die Abhängigkeitsgefahr. Der Konsum von Cannabis birgt mehr Risiko als vielerorts bekannt ist. Je früher im Leben es zur Bekanntschaft mit der Droge kommt, umso größer ist auch das Risiko. So ist der Cannabiskonsum bei Jugendlichen häufig mit der Entwicklung eines amotivationalen Syndroms verbunden, was Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit und eine Verflachung der Persönlichkeit nach sich zieht. Dies führt langfristig dazu, dass die Schule, Berufsausbildung oder das Studium buchstäblich in den Sand gesetzt werden und dies den Jugendlichen und jungen Erwachsenen oft nicht einmal bewusst ist. Das „Chillen“ steht an erster Stelle, alles andere ist unwichtig. Die negativen sozialen Auswirkungen der Droge sollten daher nicht unterschätzt werden. Statistisch betrachtet liegt die Gefahr einer Cannabis-Sucht bei 1 zu 3, d. h. ein Drittel aller Jugendlichen wird bei regelmäßiger Einnahme von der Droge abhängig. Eine große Gefahr stellt die Entwicklung einer Cannabis-Psychose dar. Die Betroffenen erleben zumeist eine Angstpsychose mit Paranoia und Halluzinationen. Oftmals sind diese Patienten starr vor Angst oder auch in Schweiß gebadet; das ganze vegetative Nervensystem reagiert auf Cannabis. Und was nur wenige wissen: Die Entwicklung einer Cannabis-Psychose ist keine Frage der Häufigkeit oder der Menge des konsumierten Cannabis. Vielmehr kann es schon beim ersten Joint zur Entstehung einer Cannabis-Psychose kommen, die in manchen Fällen nie wieder weg geht. Die Patienten müssen dann längerfristig Neuroleptika einnehmen, werden aber dennoch nie mehr so gesund, dass sie normal ihren Alltag wieder aufnehmen können und werden zu Dauergästen der Psychiatrie. Da seit Beginn der Cannabis Legalisierungsdiskussionen der Konsum der Droge noch unbeschwerter betrieben wurde, führte dies zu einem deutlichen Anstieg von Patienten mit Cannabis-Psychosen in den Psychiatrien.
Amphetamine (Speed, Crystal Meth, Glass, Pep)
Amphetamine treiben den Körper als sogenannte Stimulanzien zur maximalen Leistungsfähigkeit, führen dem Organismus jedoch keine Energie zu, sondern entziehen ihm diese. Dadurch kommt es zu einer massiven Ausbeutung der Energiereserven, die zu einer völligen körperlichen Erschöpfung führen kann. Ähnlich wie bei Kokain ist das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall besonders hoch. Darüber hinaus kann es zu einer Amphetamin-Psychose, Hirnschäden und Stereotypien kommen, bei denen die konsumierende Person bestimmte Handlungen und Gedanken ständig wiederholt. Das Abhängigkeitsrisiko ist groß und besteht vor allem im psychischen Bereich.
Besonders Crystal Meth ist eine Droge, die leider in letzter Zeit immer häufiger und von immer mehr Menschen konsumiert wird und sehr schnell und sehr stark abhängig macht. Der Markt bezüglich Crystal Meth explodiert derzeit geradezu und ist schwer zu kontrollieren. Erinnerlich sind vielen Laien die erschreckenden „Vorher- und Nachher Bilder“ beim Crystal Meth Konsum. Schließlich führt die Droge in kürzester Zeit zu einem starken körperlichen Zerfall und die Süchtigen altern im Eiltempo.