Cannabis bei Jugendlichen – Wie sieht die Behandlung aus?
Jugendliche, die regelmäßig Cannabis konsumieren, benötigen in der Regel eine lange Zeit, bis sie bemerken, dass es so nicht weitergeht und sie sich durch den Konsum unter Umständen ihr gesamtes weiteres Leben verbauen. Sobald eine Abstinenzmotivation vorhanden ist, gilt es die Motive des Konsums zu hinterfragen. Dies gelingt am besten im Rahmen einer professionellen Entwöhnungstherapie in einer Suchtklinik, der eine medikamentös gestützte Entgiftung vorangeht.
Erst wenn das THC mit allen Depots und Metaboliten vollständig abgebaut ist, steht den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausreichend Energie zur Verfügung, um sich konstruktiv mit der eigenen Sucht auseinanderzusetzen. Es liegt auf der Hand, dass die Entgiftung durch die lange Halbwertszeit der Substanz deutlich länger dauert als eine Entgiftung von Alkohol. Entzugserscheinungen treten häufig erst nach 10 bis 14 Tagen auf.
In der anschließenden Entwöhnungstherapie erhalten die Betreffenden eine umfangreiche Psychotherapie, in der die Ursachen der Sucht aufgearbeitet und durch alternative, konstruktivere Lösungsstrategien ersetzt werden. Findet der Cannabis-Konsum statt, um den Alltag auszublenden, müssen andere Möglichkeiten gefunden werden, um abschalten zu können. Dies kann beispielsweise das Entdecken eines neuen Hobbys sein, das Erlernen einer Fremdsprache oder ein auspowernder Sport. Insgesamt müssen die therapeutischen Ansätze herausgearbeitet werden, die zum Naturell des jeweiligen Suchtkranken passen.
Um Rückfälle nach dem Cannabis-Entzug zu vermeiden, sollte sich an den Klinikaufenthalt eine ambulante Nachsorge anschließen, in der das neu Erlernte vertieft und dem Alltag angepasst wird. Auf jeden Fall empfehlen sich der Besuch eines Nachsorgetherapeuten und der regelmäßige Besuch einer Selbsthilfegruppe.