Warum kann Cannabis zu Psychosen führen?
Genauso wie nicht jeder, der Alkohol trinkt, alkoholsüchtig wird, muss der Konsum von Cannabis nicht bei jedem Betroffenen zu einer Psychose führen. Trotzdem lässt sich der kausale Zusammenhang zwischen den typischen Symptomen und dem Konsum der Droge nach Meinung vieler Experten nicht von der Hand weisen. Wie genau Cannabis die Symptome auslöst, ist allerdings noch nicht abschließend geklärt.
Fest steht jedoch, dass Cannabis als psychotrope Substanz auf den Neurotransmitter-Stoffwechsel des Menschen einwirkt. Das führt zu einer veränderten Wahrnehmung und kann diesbezüglich möglicherweise dauerhafte Veränderungen auslösen.
Eine andere Hypothese besagt, dass Cannabis nicht der Verursacher einer Psychose ist, sondern lediglich als eine Art Trigger verstanden werden kann. Das bedeutet, dass die Patienten, die nach dem Kiffen eine drogeninduzierte Psychose erleiden, von vornherein bereits für eine solche Erkrankung anfällig gewesen sind. Möglicherweise hätte sich die psychische Störung bei ihnen ohne den Cannabiskonsum allerdings nicht, oder erst Jahre später offenbart.
Eine weitere These basiert auf der Annahme, dass Personen, die regelmäßig Cannabis rauchen, häufig unter großem Druck stehen und die Droge als eine Art Ventil nutzen. Wenn negative Lebenserfahrungen wie Stress in der Familie oder in der Schule, psychische Erkrankungen wie Depressionen oder andere belastende Probleme zusammenkommen, kann es passieren, dass die Betroffenen ohnehin irgendwann psychotische Erfahrungen erleben. In diesem Fall wäre Cannabis nur einer von vielen Faktoren, die zum Auftreten der Krankheit führen.