Wie sieht die Therapie bei Burnout und Sucht aus?
Der Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben ist für Patienten mit der Doppeldiagnose Burnout und Sucht grundsätzlich schwieriger als für Menschen, die lediglich unter einer Erkrankung leiden. Nichtsdestotrotz gibt es diverse Therapie- und Behandlungsmodelle, mit denen sich Erschöpfungsdepression und Abhängigkeitserkrankung behandeln lassen – und zwar gleichzeitig.
Dies ist der entscheidende Faktor: Würde nur eine der beiden Störungen therapiert, bestünde permanent die Gefahr eines Rückfalls. Schließlich sind Burnout und Sucht oft so eng miteinander verknüpft, dass eine Behandlung, die beide Phänomene losgelöst voneinander betrachtet, kaum effektiv sein kann.
Teil 1: Entzugstherapie
Psychoaktive Medikamente, Kokain oder Alkohol – chronische Erschöpfung und Substanzmissbrauch gehen oft Hand in Hand. Damit eine Therapie beide psychischen Störungen effektiv angehen kann, ist zunächst eine Entgiftung erforderlich. Diese wird am besten stationär in einer qualifizierten Entzugsklinik durchgeführt. Hier kann die Entgiftung nämlich dank medikamentöser Unterstützung besonders sanft und schonend ablaufen.
Anschließend beginnt direkt die therapeutische Behandlung, bei der Patienten sich vom jeweiligen Suchtmittel entwöhnen, die Ursachen ihrer Abhängigkeitserkrankung aufarbeiten und neue Verhaltensstrategien erlernen, um das Suchtverlangen in den Griff zu bekommen und Rückfälle zu vermeiden.
Teil 2: Behandlung des Burnouts
In qualifizierten Kliniken schließt die Behandlung des Burnouts direkt an die Entgiftung an und findet gewissermaßen parallel zur Entwöhnung statt. Gleiches gilt für weitere mögliche Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen. Ziel ist, den Suchtkranken so weit zu stabilisieren, dass die psychische Nebenerkrankung keinen Rückfall provoziert.
Die Behandlung von Menschen, bei denen ein Burnout-Syndrom diagnostiziert wurde, kann auf Basis verschiedener Ansätze erfolgen. Sowohl die kognitive Verhaltenstherapie als auch die Körperpsychotherapie haben sich als wirksam erwiesen. Ergänzend dazu können Physiotherapie und kunsttherapeutische Interventionen hilfreich sein. Entscheidend ist, dass die Behandlung stets individuell auf den Erkrankten abgestimmt wird. Denn insbesondere bei der Wahl der psychotherapeutischen Behandlungsmethode spielen die individuelle Verfassung sowie die Therapiemotivation eine entscheidende Rolle5.