Wie läuft ein professioneller Amphetamin-Entzug ab?
Aufgrund der oft vorhandenen Mehrfachabhängigkeiten, des verminderten Antriebs und der psychischen Probleme, die mit einer Entziehungskur einhergehen, sollten die Konsumenten für ihren Amphetamin-Entzug Hilfe annehmen und eine stationäre Entzugsbehandlung durchführen. Diese kann entweder in öffentlichen Einrichtungen oder in privaten Drogenentzugskliniken stattfinden. Unabhängig von der jeweiligen Einrichtung besteht eine qualifizierte Entzugsbehandlung immer aus drei, aufeinander aufbauenden Phasen.
Entgiftung
Als erster Schritt der Suchttherapie wird eine körperliche Entgiftung vorgenommen, in welcher der Körper komplett vom Suchtmittel und dessen Abbauprodukten entgiftet wird. Die mit diesem Prozess verbundenen Entzugserscheinungen können durch Medikamente und begleitende Therapieangebote wie Akupunktur, Biofeedback und neuro-elektrische Stimulation (NES) gelindert werden. Um Komplikationen vorzubeugen, werden die Vitalfunktionen engmaschig überwacht.
Entwöhnung
Während der Entwöhnung setzen sich die Suchtkranken mit den psychischen Auslösern der Amphetamin-Abhängigkeit auseinander und erlernen alternative Strategien zum Suchtmittelkonsum. Die Therapie der psychischen Abhängigkeit ist für eine langfristige Abstinenz äußerst wichtig und nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch als die Entgiftungsbehandlung.
Ambulante Nachsorge
Das bei einer Abhängigkeit entwickelte Suchtgedächtnis führt dazu, dass Suchterkrankungen nie vollständig geheilt werden können und die Gefahr einer Suchtverlagerung besteht. Dies gilt auch für die Sucht nach Amphetaminen. Daher ist die Suchtbehandlung auch nach dem Entzug nicht abgeschlossen, sondern sollte durch eine ambulante Nachsorge fortgesetzt werden. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören der Besuch eines Nachsorgetherapeuten und die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe.