Amphetamin-Entzug

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Aktualisiert am: 04.05.2022
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Amphetamin-Entzug: alles Wichtige in 30 sec.

  • Ein Amphetamin-Entzug ist der Oberbegriff für die Suchttherapie aller den Amphetaminen zugerechneten Substanzen.
  • Dazu zählen vor allem Ecstasy, MDMA, Speed und Crystal Meth.
  • Der Entzug besteht aus einer Entgiftung, Entwöhnung und einer ambulanten Nachsorge.
  • Die Dauer liegt meist zwischen 4 bis 6 Wochen, kann aber im Einzelfall auch länger sein.
  • Als Symptome können u. a. Schmerzen im Bewegungsapparat, Schlafprobleme Stimmungsschwankungen und Depressionen auftreten.
  • Sind Begleiterkrankungen vorhanden, müssen diese gemeinsam mit der Sucht behandelt werden.
Inhalt

Die Entziehung von Amphetaminen im Überblick

Amphetamine werden in Form von Ritalin zur Therapie von ADS/ADHS verschrieben, ein Großteil der Konsumenten bezieht die Substanzen jedoch aus illegaler Produktion zu Rauschzwecken. Als psychoaktive Wirkstoffe machen Amphetamine schnell abhängig und können Körper und Psyche nachhaltig schädigen. Der einzige Ausweg, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ist meist ein stationärer Amphetamin-Entzug in einer Entzugsklinik. Erfahren Sie mehr über die einzelnen Phasen des Entzugs, die Dauer und die Symptome, die Abhängigkeitserkrankte erwarten können.

Was ist ein Amphetamin-Entzug?

Ein Amphetamin-Entzug ist der Oberbegriff für die Entzugsbehandlung aller, den Amphetaminen zugerechneten Substanzen, darunter Ecstasy, MDMA, Speed und Crystal Meth. Häufig wird synonym die Bezeichnung Speed-Entzug gebraucht. Die Behandlung selbst besteht aus einer Entgiftung, einer Entwöhnung und einer ambulanten Nachsorge.

Welche Wirkung haben Amphetamine?

Amphetamine sind chemische Verbindungen, die synthetisch hergestellt werden und strukturell den bei Stress ausgeschütteten Hormonen Adrenalin und Noradrenalin ähneln. Daher bezeichnet man sie auch als Stimulanzien oder Weckamine. Als psychoaktive Stoffe nehmen sie einen direkten Einfluss auf den Neurotransmitter-Stoffwechsel des Konsumenten, sorgen kurzzeitig für eine erhöhte Aufmerksamkeit, scheinen leistungsfähiger zu machen und vertreiben Müdigkeit sowie Hungergefühle.

Weshalb ist ein Amphetamin-Entzug erforderlich?

Durch ihre stimulierende Wirkung lösen sie im Gegenzug aber auch eine Vielzahl an Nebenwirkungen aus. Bei chronischem Konsum kann es zu einer Amphetamin-Abhängigkeit und zu Schädigungen von Gehirn und Körper kommen. Schließlich führen die psychoaktiven Substanzen dem Organismus keine neue Energie zu, sondern beuten die vorhandenen Energiereserven gnadenlos aus. Der Blutdruck steigt und der Körper wird ohne Pause zu Höchstleistungen angespornt. Über einen längeren Zeitraum kommt es zu:

  • Schäden an der Muskulatur
  • Gedächtnisstörungen
  • Wahnvorstellungen und Amphetaminpsychosen
  • Depressiven Verstimmungen
  • Massiven Schädigungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Schlaganfall oder Herzinfarkt

Je länger der Konsum andauert, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit einer Toleranzentwicklung verbunden mit höheren Dosierungen. Vor allem bei gestreckten Drogen kann es auf diese Weise zu lebensgefährlichen Überdosierungen kommen. Häufig werden gemeinsam mit Amphetaminen Benzodiazepine oder Cannabis als Downer konsumiert, um nach der aufputschenden Wirkung wieder abschalten, entspannen und schlafen zu können. Aus diesem Mischkonsum ergeben sich für die körperliche und psychische Gesundheit noch schwerwiegendere Folgen. Um langfristige gesundheitliche Schäden zu vermeiden, ist ein Entzug daher unerlässlich.

Wie läuft ein professioneller Amphetamin-Entzug ab?

Aufgrund der oft vorhandenen Mehrfachabhängigkeiten, des verminderten Antriebs und der psychischen Probleme, die mit einer Entziehungskur einhergehen, sollten die Konsumenten für ihren Amphetamin-Entzug Hilfe annehmen und eine stationäre Entzugsbehandlung durchführen. Diese kann entweder in öffentlichen Einrichtungen oder in privaten Drogenentzugskliniken stattfinden. Unabhängig von der jeweiligen Einrichtung besteht eine qualifizierte Entzugsbehandlung immer aus drei, aufeinander aufbauenden Phasen.

Entgiftung

Als erster Schritt der Suchttherapie wird eine körperliche Entgiftung vorgenommen, in welcher der Körper komplett vom Suchtmittel und dessen Abbauprodukten entgiftet wird. Die mit diesem Prozess verbundenen Entzugserscheinungen können durch Medikamente und begleitende Therapieangebote wie Akupunktur, Biofeedback und neuro-elektrische Stimulation (NES) gelindert werden. Um Komplikationen vorzubeugen, werden die Vitalfunktionen engmaschig überwacht.

Entwöhnung

Während der Entwöhnung setzen sich die Suchtkranken mit den psychischen Auslösern der Amphetamin-Abhängigkeit auseinander und erlernen alternative Strategien zum Suchtmittelkonsum. Die Therapie der psychischen Abhängigkeit ist für eine langfristige Abstinenz äußerst wichtig und nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch als die Entgiftungsbehandlung.

Ambulante Nachsorge

Das bei einer Abhängigkeit entwickelte Suchtgedächtnis führt dazu, dass Suchterkrankungen nie vollständig geheilt werden können und die Gefahr einer Suchtverlagerung besteht. Dies gilt auch für die Sucht nach Amphetaminen. Daher ist die Suchtbehandlung auch nach dem Entzug nicht abgeschlossen, sondern sollte durch eine ambulante Nachsorge fortgesetzt werden. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören der Besuch eines Nachsorgetherapeuten und die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe.

Warum wird von einem kalten Entzug abgeraten?

Wer von Ecstasy, Speed, Kokain oder anderen Drogen abhängig ist, muss bei einem Verzicht auf die regelmäßige Einnahme der Stoffe mit Entzugserscheinungen rechnen. Diese können gravierend sein und lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Bei einem kalten Entzug wird von jetzt auf gleich auf die berauschende Substanz verzichtet. Das versetzt Körper und Psyche in einen Ausnahmezustand, den nur wenige Drogensüchtige aushalten können. Die Abbruchquote ist enorm, weil die Betroffenen schnell wieder zum Rauschmittel greifen, um sich Linderung zu verschaffen. Dadurch wird in den Süchtigen das Gefühl gefestigt, dass sie ein Leben ohne die Droge nicht mehr schaffen oder ertragen können. Den Schritt zu einem neuen Entzugsversuch fällt anschließend umso schwerer.

Darüber hinaus kann eine Entgiftung ohne ärztliche Betreuung aus gesundheitlicher Sicht nicht angeraten werden. Psychosen, Depressionen mit suizidalen Gedanken, aber auch Angstattacken und Schlafstörungen können auftreten. Patienten, die sich in eine kontrollierte stationäre Entzugstherapie begeben, müssen mit diesen Symptomen nicht allein fertig werden und haben dadurch deutlich bessere Chancen auf einen erfolgreichen Entzug.

Darüber hinaus unterbleibt bei einem kalten Amphetaminentzug die Auseinandersetzung mit den psychischen Suchtursachen, so dass das Verlangen nach dem Suchtmittel auch nach einer erfolgreichen Entgiftung ungemindert stark vorhanden ist. Ohne die Entwöhnung / Suchtrehabilitation fehlen den Abhängigen die passenden Strategien, um in kritischen Situationen abstinent zu bleiben. Rückfälle sind gewissermaßen vorprogrammiert.

In welchen Kliniken kann ein Amphetamin-Entzug durchgeführt werden?

Wie bereits erwähnt, kann die Entzugsbehandlung in öffentlichen und privaten Kliniken vonstattengehen. Allerdings finden die Entgiftung und Entwöhnung öffentlicher Kostenträger in zwei unterschiedlichen Einrichtungen statt. Während die Entgiftungsbehandlung zum Leistungskatalog der Krankenkassen zählt und in einem Akutkrankenhaus oder einer Psychiatrie durchgeführt wird, fällt die Entwöhnung oder auch Suchtrehabilitation in den Zuständigkeitsbereich der Rentenversicherung und muss erst beantragt werden. Damit verbunden ist eine mehrwöchige Wartezeit zwischen Entgiftung und Entwöhnung, in der die Gefahr eines Rückfalls aufgrund der nicht behandelten psychischen Abhängigkeit extrem hoch ist. Eine Ausnahme bildet lediglich das Nahtlosverfahren, bei dem die Entwöhnung durch ein beschleunigtes Antragsverfahren direkt im Anschluss an die Entgiftung erfolgt. In der Suchtpraxis erhalten allerdings nur wenige Betroffene ein Nahtlosverfahren, die meisten müssen auf einen Reha-Platz warten.

Einen gänzlich anderen Ansatz verfolgen Privatkliniken, da hier die Entgiftung und Entwöhnung in einem Schritt bei denselben Ärzten und Therapeuten durchgeführt werden. Durch die enge Verzahnung beider Behandlungen und die meist intensivere psychologische Betreuung ist die Erfolgsquote in der Regel deutlich höher als in öffentlichen Einrichtungen. Darüber hinaus verläuft die Entzugsbehandlung durch die en bloc-Therapie kürzer und komprimierter.

Wie lange dauert ein Amphetamin-Entzug?

Die Amphetamin-Entzug-Dauer ist von verschiedenen Faktoren abhängig und lässt sich daher nicht pauschal vorhersagen. Folgende Kriterien können einen Einfluss darauf haben, wie viel Zeit Patienten für den stationären Klinikaufenthalt einplanen sollten:

  • Welche Substanzen werden konsumiert?
  • Wie lange hält der Konsum bereits an?
  • Wie hoch ist die konsumierte Dosis?
  • Sind bereits Begleiterkrankungen aufgetreten?

Ganz allgemein spricht man von vier bis sechs Wochen Klinikaufenthalt, bevor die Suchtkranken zurück in ein selbstbestimmtes Leben kehren können. Individuelle Faktoren wie Mehrfachabhängigkeiten oder stark ausgeprägte Begleiterkrankungen können allerdings auch einen längeren stationären Aufenthalt erforderlich machen.

Wie sehen bei einem Amphetamin-Entzug die Symptome aus?

Die körperlichen Amphetamin-Entzug-Symptome hängen in erster Linie von der konsumierten Substanz ab. So werden der Droge Speed im Gegensatz zu Methamphetamin keine, oder nur geringe körperliche Entzugserscheinungen zugeschrieben. Zu den möglicherweise auftretenden physischen Entzugssymptomen eines Amphetamin-Entzugs gehören unter anderem:

  • Schmerzen im Bewegungsapparat
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • ein erhöhtes Schlafbedürfnis oder Schlafstörungen

Deutlich schwerer für die Therapiemotivation wiegen die psychischen Wirkungen wie

  • das starke Verlangen nach der Droge
  • Stimmungsschwankungen mit Reizbarkeit und Dysphorie
  • Depressionen mit Suizidgedanken

Viele dieser Nebenwirkungen können im Rahmen eines Klinikaufenthaltes durch die Gabe von Medikamenten mit verschiedenen Wirkstoffen gelindert werden. Neben leichten Schlafmitteln kommen mitunter auch Schmerzmittel sowie Antidepressiva zum Einsatz.

Welche Rolle spielen die Angehörigen bei einer Therapie?

Wer ohne die Wirkung von Speed und anderen Amphetaminderivaten nicht mehr leben kann, hat meist einen langen Leidensweg hinter sich, bevor er sich in eine Klinik begibt. Diesen haben oftmals auch enge Freunde und Familienangehörige miterlebt. Demzufolge spielt das soziale Umfeld für den Erfolg einer Entzugskur eine große Rolle. Schließlich sind in einem stabilen und enthaltsamen Umfeld die Chancen für ein abstinentes Leben größer. Daher bieten einige private Entzugskliniken den Betroffenen und ihrer Familie Angehörigengespräche und -seminare sowie Familienaufstellungen an.

Was passiert, wenn die Sucht mit Begleiterkrankungen verbunden ist?

Abhängigkeitserkrankungen gehen vielfach mit psychischen Begleiterkrankungen, sogenannten Komorbiditäten, einher. Dazu zählen hauptsächlich Depressionen, Angststörungen und ADS/ADHS, die entweder durch die Sucht hervorgerufen worden sind oder umgekehrt zur Amphetamin-Abhängigkeit geführt haben. Unabhängig von ihrer Entstehungsgeschichte interagieren Sucht- und Begleiterkrankung miteinander und müssen daher gemeinsam behandelt werden, um ein Hin- und Herspringen zwischen beiden Erkrankungen zu vermeiden. Viele Kliniken – darunter vor allem private Einrichtungen – haben ihr Therapiekonzept auf die Behandlung von Doppeldiagnosen abgestimmt, so dass auch Patienten mit einer psychischen Begleiterkrankung hoffnungsvoll in eine suchtfreie Zukunft schauen können.

Wie stehen die Prognosen eines Amphetamin-Entzugs?

Wie groß das Risiko für einen Rückfall ist, hängt in erster Linie von der Konsumentengruppe ab. Werden Amphetamine gemeinsam mit Opiaten und Opioiden konsumiert, ist die Abstinenzprognose weitaus ungünstiger als bei jüngeren Patienten, die Amphetamine gemeinsam mit Cannabis konsumieren. Die größte Abstinenzwahrscheinlichkeit haben Patienten, die durch eine medikamentöse Behandlung eine Abhängigkeit entwickelt haben, wobei diese Fälle verschwindend gering sind. Dennoch bedeutet dies nicht, dass Amphetamin- und Opiatkonsumenten den Ausstieg aus der Sucht nicht schaffen können. Letztendlich zählt die individuelle Abstinenzmotivation und nicht die Statistik.

Ihr Kontakt zur My Way Betty Ford Privatklinik

Ein Amphetamin-Entzug in der My Way Betty Ford Klinik steht für eine qualifizierte Entgiftung und Entwöhnung mit einer intensiven Psychotherapie im Einzel- und Gruppensetting sowie zahlreiche Zusatztherapien. Ebenso werden Begleiterkrankungen behandelt. Wir bieten Ihnen:

  • ein langjährig bewährtes und zertifiziertes Therapiekonzept
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Person steigt eine Treppe herauf und hält eine Fahne in der Hand. Auf einem Schild steht JA zum suchtfreien Leben.






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