Wie können Familienangehörige helfen?
Wenn die eigene Frau, der Vater oder das Kind trinkt, ist es wichtig, Unterstützung zu signalisieren, dabei aber nicht unbeabsichtigt die Suchtdynamik zu unterstützen. Wer sich Hilfe bei Al-Anon oder Beratungsstellen sucht, kann mit seinem Verhalten als Vorbild für den Alkoholsüchtigen dienen. Auch das Angebot, den Partner oder das suchtkranke Elternteil zum Arzt oder zur Drogenberatung zu begleiten, kann hilfreich sein. Letztendlich müssen die Angehörigen aber erkennen, dass der Suchtkranke selbst für sein Leben verantwortlich ist. Die Entscheidung für einen Entzug muss aus ihm selbst herauskommen. Nur so kann er dauerhaft gesund werden und sich vom Alkohol lösen.
Wann sollten Angehörige sich zurückziehen?
Als Frau, Mutter, Tochter, Sohn oder guter Freund ist man in erster Linie immer für sein eigenes Leben verantwortlich. Sobald man bei sich selbst bemerkt, dass das Zusammenleben mit einem Alkoholiker in der Familie die eigene Gesundheit gefährdet, sollten die entsprechenden Konsequenzen gezogen werden. Das muss nicht immer eine dauerhafte Trennung zur Folge haben. Die Betroffenen sollten jedoch bedenken, dass sie einem Suchtkranken nur dann helfen können, wenn dieser ihre Hilfe auch zulässt. Gehen sie selbst an der Krankheit zugrunde, hat der Alkohol gewissermaßen gleich zwei Leben zerstört. Besonders gilt dies für Väter und Mütter, die gemeinsam mit einem alkoholkranken Elternteil Kinder großziehen. Immer wieder ist es auch so, dass der Alkoholkranke den Ernst der Lage erst dann begreift, wenn sich die Angehörigen abwenden. Das ist schwer für die Angehörigen, aber oftmals notwendig, damit derjenige sich Hilfe sucht und motiviert ist, etwas zu verändern.