Kalter Entzug und Angst
Im Normalfall wird der kalte Entzug ohne ärztliche Aufsicht und medizinische Betreuung in den eigenen vier Wänden durchgeführt. Dabei beschließen die Betroffenen, vom einen auf den anderen Tag keinen Alkohol mehr zu trinken und die Entzugserscheinungen ohne passende Medikation durchzustehen. Dieses Unterfangen ist aus mehreren Gründen überaus riskant und kann aus medizinischer Sicht nicht empfohlen werden. Auch in puncto Angst und Panik birgt diese Entzugsmethode viele Nachteile.
Mit welchen Symptomen müssen Patienten während eines kalten Entzugs rechnen?
Zu den häufigsten Entzugserscheinungen gehören bei einem kalten Entzug Zittern, innere Unruhe und starkes Schwitzen. Aber es treten auch depressive Symptome, Schlafstörungen und Angstattacken auf. Nimmt der Patient keine Medikamente ein, um sowohl belastende Entzugserscheinungen als auch riskante Komplikationen des Entzugs zu verhindern, können daraus ernsthafte, gesundheitlich bedrohende Zustände entstehen. Gefährlich wird es, wenn Patienten einen Krampfanfall erleiden oder in ein lebensbedrohliches Delir rutschen.
Wie lange halten Angst und andere Symptome beim Alkoholentzug an?
Bei einem kalten Alkoholentzug können Panikattacken auftreten. Sie können während der gesamten Dauer der Entgiftung immer wieder auftreten und in seltenen Fällen sogar dann bestehen bleiben, wenn die körperliche Entgiftung eigentlich schon lange abgeschlossen ist. Ist dies der Fall, sollte untersucht werden, ob die Angst nicht ein eigenes Krankheitsbild ist, welches behandelt werden muss und ursprünglich eher ein Auslöser der Suchtentwicklung war (Stichwort Eigenmedikation). Begleiterscheinungen des Entzugs wie Schlafstörungen, depressive Verstimmungen oder innere Unruhe geben sich auch zumeist nach vollbrachter Entgiftung. Auch hier gilt: Ist der Patient auch nach der Entgiftung noch depressiv, ist dies eine eigenständige behandlungsbedürftige Depression. Bleiben die beschriebenen Erkrankungen unbehandelt, können sie auch nach dem Entzug schnell wieder zu einem Rückfall führen.