Was ist eine Alkoholentwöhnung zu Hause?
Bei einer Alkoholentwöhnung werden individuelle Suchtursachen aufgearbeitet, neue Verhaltensstrategien im Umgang mit der Erkrankung erlernt und Komorbiditäten behandelt. Begleitet wird die Alkoholentwöhnung zu Hause durch ambulante Therapie- und Unterstützungsangebote. Die Durchführung dieser wichtigen Entzugsphase in Eigenregie ist für die meisten Suchtkranken nicht empfehlenswert, da sie überdurchschnittlich viel Selbstdisziplin erfordert.
Was sind die wichtigsten Aufgaben bei einer Alkoholentwöhnung?
Die Alkoholentwöhnung hat ein erklärtes Ziel: Der Suchtkranke soll erkennen, welche Ursachen zur Entstehung und zur Aufrechterhaltung des chronischen Alkoholkonsums beitragen. Denn erst, wenn die Ursachen und Bedingungen für die Erkrankung klar identifiziert sind, kann der nächste Schritt der Alkoholentwöhnung erfolgen: die Entwicklung neuer Lösungsstrategien und Verhaltensansätze. Die Betroffenen lernen, wie sie Alkohol als Problemlöser, Schlafmittel oder Gute-Laune-Garant ersetzen. Dadurch bekommen sie auch das Craving, also das permanente Verlangen nach Alkohol, unter Kontrolle. So gelingt es ihnen, die Abkehr vom Alkohol nach dem körperlichen Entzug auch auf psychischer Ebene zu meistern.
Die Alkoholentwöhnung hat noch eine weitere wichtige Aufgabe: Viele Suchtkranke, die über Jahre hinweg regelmäßig große Mengen Alkohol konsumiert haben, entwickeln mit der Zeit psychische Begleiterkrankungen, wie Depressionen oder Angststörungen 1. In der Alkoholentwöhnung werden diese Komorbiditäten ebenfalls behandelt. Denn bleiben sie nach dem Alkoholentzug bestehen, können sie langfristig dazu führen, dass der Suchtkranke einen Rückfall erleidet.