Wie wirkt sich Alkoholverzicht aus?
Der eigenen Gesundheit zuliebe auf Bier, Wein und Co. verzichten – das wird heutzutage für immer mehr Menschen zum erklärten Ziel. Allerdings entscheiden sich häufig nur die Menschen für einen vollständigen oder temporären Alkoholverzicht, die ohnehin nur wenig oder moderat Alkohol trinken. Noch besser wäre es, wenn auch Personen, die regelmäßig viele alkoholhaltige Getränke zu sich nehmen, auf den Alkoholkonsum verzichten. Um auf die zahlreichen positiven Wirkungen der Alkoholabstinenz aufmerksam zu machen, werden deshalb zunehmend mehr Kampagnen ins Leben gerufen. In Großbritannien ist der sogenannte „Dry January“ ein hervorragendes Beispiel für eine derartige Aktion. Im Rahmen des Dry January wurden zahlreiche Studien durchgeführt, die belegen, welche positiven Auswirkungen der Verzicht auf den Konsum auslöst. Dieses Wissen kann bestenfalls sogar Skeptiker überzeugen, abstinent zu leben oder zumindest weniger Bier und Co. zu trinken.
Ein Tag ohne Alkohol
Am ersten Tag, an dem auf die tägliche Flasche Bier oder das abendliche Gläschen Wein verzichtet wird, sind die positiven Effekte für Körper und Geist noch nicht spürbar. Häufig erleben Betroffene, die regelmäßig große Mengen Alkohol trinken, den Beginn ihrer Abstinenz sogar als unangenehm: Ihre Gedanken kreisen um das selbst auferlegte Verbot, sie fühlen sich nervös und können abends schlechter einschlafen, weil der gewohnte „Schlummertrunk“ fehlt. Weniger unangenehm ist der Einstieg in die alkoholfreie Zeit für Personen, die ohnehin immer wieder alkoholfreie Tage einlegen.
Ein bis zwei Wochen ohne Alkohol
Wer seinen guten Vorsatz durchhält und eine ganze Woche lang auf den Konsum alkoholischer Getränke verzichtet, kann die ersten positiven Auswirkungen registrieren: Betroffene berichten aus Erfahrung, dass sich ihre Schlafqualität schon nach einer Woche verbessert hat. Der Grund: Alkohol sorgt zwar für ein schnelleres Einschlafen, dafür ist das Durchschlafen aber viel weniger erholsam. Der bessere Schlaf hat Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit, die Leistungsstärke und die Stimmung. Somit wird auch die seelische Gesundheit stabilisiert.
Spätestens nach zwei alkoholfreien Wochen stellen sich weitere Veränderungen ein: Bei übergewichtigen Personen findet eine Gewichtsreduktion statt, weil die vielen Alkoholkalorien sowie die mit dem Konsum einhergehenden Heißhungerattacken wegfallen. Das Immunsystem stabilisiert sich und Betroffene werden weniger schnell krank. Zudem steigt das Selbstbewusstsein, weil der Vorsatz, ohne Alkohol abstinent zu bleiben, durchgehalten wird.
Ein Monat ohne Alkohol
Alkohol einen Monat lang aus dem eigenen Leben zu verbannen, lässt die Liste der vielen Vorteile noch deutlich länger werden, denn jetzt werden auch die ersten offensichtlichen körperlichen Veränderungen sichtbar. Das liegt vor allem daran, dass sich das Hautbild verbessert: So entzieht Alkohol dem Körper Wasser und regt die Funktion der Talgdrüsen an, was zur vermehrten Faltenbildung sowie zu Hautunreinheiten führt1. Pickel, Mitesser, Falten und Augenringe bilden sich nach einem Monat ohne Alkohol sichtbar zurück. Das wiederum steigert ebenfalls das Selbstwertgefühl. Darüber hinaus sinkt der Blutdruck auf ein normaleres Niveau, wodurch sich die Gefahr für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems reduziert. Auch die Leber beginnt sich zu erholen und entsprechende Verfettungen des Entgiftungsorgans bilden sich zurück.
Drei bis zwölf Monate ohne Alkohol
Bier und Wein auf unbestimmte Zeit vom eigenen Speiseplan zu streichen, führt langfristig in den meisten Fällen in eine zufriedene Abstinenz. Der Körper regeneriert sich, die Leber ist erholt und leistungsfähig. Potenz und Libido werden durch einen übermäßigen Alkoholkonsum häufig beeinträchtigt2. Durch den Verzicht auf das Rauschmittel pendeln sie sich wieder im Normalbereich ein. Hinzu kommen eine verbesserte psychische Gesundheit und emotionale Stabilität, weil die Hirnchemie ausbalanciert ist. Alkoholabstinenzler lernen außerdem, das Leben ganz neu zu schätzen und zu genießen: Sie entdecken neue Hobbys, treffen sich viel häufiger mit anderen Menschen und erweitern ihr soziales Umfeld. Auch wer sich ein Leben ohne Alkohol nicht für immer vorstellen kann, stellt jetzt gravierende Veränderungen fest: Nach der langen Phase der Abstinenz fällt es plötzlich viel leichter kontrolliert, bewusst und genussvoll zu trinken. Auch das kann ein Plus an Lebensqualität bedeuten.