Warum bekommt man von Alkohol rote Adern im Gesicht?
Eines der auffälligsten Merkmale im Gesicht von Alkoholikern können farbliche Hautveränderungen sein. Dazu gehören spinnenartig geplatzte Äderchen auf der Gesichtshaut oder die sogenannte Rosacea, eine anhaltende Hautrötung, die auch als Facies alcoholica bezeichnet wird. Derartige Rötungen sind darauf zurückzuführen, dass Alkohol eine gefäßerweiternde Wirkung besitzt. Wer Alkohol trinkt, sorgt für eine Erweiterung der peripheren Blutgefäße im Gesicht, die dadurch deutlich sichtbarer werden. Das ruft die rötliche Gesichtsfärbung auf den Wangen oder der Nase hervor, die auch unter dem Namen Flush bekannt ist. Normalerweise bildet sich dieser wieder zurück, sobald das Ethanol abgebaut wurde. Manifestiert sich jedoch eine Rosacea, bleibt die rote Gesichtsfarbe sogar dann bestehen, wenn die Betroffenen nicht mehr trinken. Gleiches gilt übrigens für die sogenannten Gefäßspinnen. Hierbei handelt es sich um geplatzte Gefäße, die zwar fein, aber trotzdem dauerhaft sichtbar bleiben und ihren Namen aufgrund ihres charakteristischen Aussehens erhalten haben. Weil diese Gefäße besonders häufig auf der Nase oder den Wangen platzen, spricht der Volksmund mitunter von einer sogenannten Trinkernase.
Als Trinkernase wird noch ein zweites Phänomen bezeichnet. Insbesondere bei Männern, die viel trinken, kommt es im Laufe der Zeit oftmals zu einer optischen Veränderung der Nase. Sie wird nicht nur rot, sondern beginnt sich außerdem zu verformen, indem sie sich knollenartig verdickt. Hierbei handelt es sich um ein Rhinophym, eine besondere Form der Rosacea, die mit verschiedenen Symptomen einhergehen kann:
- Rötungen
- Schuppen
- Entzündliche Papeln und Pusteln
- Knollenartige Wucherungen
Neben der Ernährung, einer starken Belastung mit UV-Strahlen und Stress ist es vor allem ein chronischer Alkoholmissbrauch, der die Entstehung dieser Trinkernase begünstigen bzw. den Krankheitsverlauf erschweren kann. Allerdings können die Veränderungen am Riechorgan als Symptom der Rosacea auch erblich bedingt bei Patienten auftreten, die keinen oder nur sehr wenig Alkohol trinken.