Gibt es spezialisierte Kliniken für die Behandlung von ADHS und Sucht?
Doppeldiagnosen aus ADHS und Sucht (Drogen, Alkohol, Medikamente, Spielsucht etc.) sowie weiteren psychischen Begleiterkrankungen verlangen nach einem individuellen, multimodalen Therapieansatz. Nur so können Betroffene die zugrundeliegende Störung ADS langfristig in den Griff bekommen und die Suchtproblematik überwinden. Dafür braucht es erfahrene Suchtmediziner und -therapeuten sowie flexible Behandlungskonzepte, die sich an die Bedürfnisse der Betroffenen anpassen lassen.
ADHS-Symptomatik muss erst einmal erkannt werden
Wichtig ist eine gute Diagnostik im Erwachsenenalter, insbesondere weil sich die Symptomatik hier anders darstellt als bei Kindern. Manche Erwachsenen entwickeln im Laufe ihres Lebens Strategien, um beispielsweise „ungeliebtes“ Verhalten wie motorische Unruhe zu kompensieren. Diese kann sich später in Form einer inneren Unruhe zeigen, die von außen nur noch schwer wahrnehmbar ist – ganz anders als in der Kindheit.
Bei ganzheitlich ausgerichteten Suchtkliniken, die auch Begleiterkrankungen behandeln, prüft die Standarddiagnostik auch das mögliche Vorliegen einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung. Wird beides parallel behandelt, können langfristige Veränderungen im Verhalten Betroffener erreicht werden.