Folgen der Kokainsucht
Welche Nebenwirkungen treten bei einer akuten Kokain-Intoxikation auf?
Im Rahmen der Intoxikation treten sehr häufig Blutdruckschwankungen, Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust, Dystonien, Dyskinesien und selten gar epileptische Krampfanfälle bis hin zum Koma auf. Ebenso treten nicht selten Psychosen und Halluzinationen auf.
Welche langfristigen Risiken sind mit der Kokain-Abhängigkeit verbunden?
Neben der psychischen Abhängigkeit führt der dauerhafte Konsum von Kokain zu chronischen Störungen des Nervensystems. Durch den erhöhten Blutdruck besteht ein fünffach höheres Risiko für Schlaganfälle als bei abstinenten Personen. Unerwünschte psychische Wirkungen bestehen in sexuellen Funktionsstörungen, anhaltenden paranoiden Wahnvorstellungen, Depressionen, innerer Unruhe und Schlafstörungen. Auch die Persönlichkeit verändert sich stark und weist antisoziale und narzisstische Tendenzen auf. Der Kontakt mit Familie, Freunden und anderen Menschen wird immer unwichtiger, alles dreht sich um den vermeintlichen Genuss von Koks oder Crack. In vielen Fällen kommt es zum völligen sozialen Rückzug. Darüber hinaus verändern sich bei regelmäßigem Gebrauch nicht nur Gehirn, Psyche und Sozialverhalten, sondern auch andere Organe werden massiv geschädigt. Zu den hauptsächlichen körperlichen Folgen der Kokain-Sucht zählen Beeinträchtigungen von Herz, Leber und Niere. Der Körper besitzt insgesamt weniger Widerstandskraft und Leistungsfähigkeit.
Welche Risiken können durch die Einnahme entstehen?
Auch die Art des Konsums birgt gewisse Gefahren und ist umso risikoreicher, je schneller das Kokain vom Körper aufgenommen wird. Die größte Gefahr besteht daher bei der Injektion und der oralen Anwendung. Darüber hinaus kann es beim Rauchen von Crack zur sogenannten Crack-Lunge – verbunden mit Sauerstoffmangel im Blut und Blutspucken – kommen. Wird die Inhalation durch Pressen verstärkt, können sich im schlimmsten Falle Luftansammlungen in Brustfell oder Herzbeutel bilden. Durch eine nasale Applikation (Sniefen) drohen Verletzungen der Nasenschleimhaut, häufiges Nasenbluten und eine Beeinträchtigung oder gar ein Verlust des Geruchssinnes. Eine Injektion kann durch Verunreinigungen der Substanz lokale Infektionen verursachen. Bei von mehreren Personen genutzten Spritzen besteht die Möglichkeit, sich mit Infektionskrankheiten wie HIV oder Hepatitis anzustecken; um zumindest jene mit der Einnahme verbundenen Risiken zu vermeiden, ist ein Safer Use unabdingbar.
Welche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen gibt es?
Grundsätzlich sind die gesundheitlichen Risiken beim Konsum mehrerer Wirkstoffe höher als bei alleiniger Anwendung von Kokain, da Körper und Psyche stärker in Mitleidenschaft gezogen werden. So wird die Wirkung von Alkohol während des Kokain-Rausches kaum bemerkt, so dass es durch erhöhten Gebrauch leicht zu einer Alkoholvergiftung kommen kann. Die Einnahme von Kokain und Nikotin verengt die Gefäße und birgt ein noch höheres Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. Ebenso abzuraten ist von einer Kombination mehrerer Drogen, da dadurch das Herz-Kreislauf-System extrem belastet wird und zum Teil lebensgefährliche Nebenwirkungen auftreten können.