Welche Auswirkungen hat ein chronischer Alkoholabusus?
Die Folgen eines langjährigen riskanten Alkoholkonsums können je nach Patient gravierend sein. Neben der Entstehung einer Alkoholsucht mit körperlicher und psychischer Abhängigkeit, besteht auch für den Körper und die Psyche ein hohes gesundheitliches Risiko.
Körperliche Folgen
Es kann zu Erkrankungen wie einer Leberzirrhose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Korsakow-Syndrom und Beschwerden des Magen-Darm-Trakts kommen. Besteht eine Schwangerschaft, führt ein erhöhter Alkoholkonsum mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem fetalen Alkoholsyndrom.
Psychische Folgen
Ebenso besteht das Risiko, durch übermäßigen Alkoholkonsum eine psychische Störung auszubilden. Es ist erwiesen, dass sich Alkohol und Depression gegenseitig bedingen. Schließlich wird durch einen erhöhten Alkoholkonsum die Ausschüttung von Glückshormonen gesteigert, so dass der Körper die eigene Serotonin-Produktion herunterfährt. Dadurch bedingt kommt es nach dem Abklingen der alkoholischen Wirkung zunächst zu einem Serotoninmangel, der für trübe Stimmung und Leeregefühle sorgt. Langfristig kann dadurch bei den Betroffenen – je nach persönlicher Disposition und Lebenssituation – eine Depression ausgelöst werden. Man spricht dann von einer Begleiterkrankung (Komorbidität).
Soziale Folgen
Es ist bekannt, dass sich unter Alkoholeinfluss die persönliche Stimmung verändern kann. So werden manche Betroffene aggressiv, andere weinerlich und wieder andere gleichgültig. Es liegt auf der Hand, dass dadurch auf Dauer auch das soziale Umfeld beeinträchtigt werden kann. Selbst die eigene Familie und gute Freunde nehmen negative Verhaltensänderungen auf Dauer nicht unbeschränkt hin, so dass es schlimmstenfalls zum Ende einer Beziehung oder einer engen Freundschaft kommen kann. Weiterhin sind die Arbeitsfähigkeit und die Verkehrstüchtigkeit eingeschränkt, was unter Umständen zu weiteren Problemen führen kann.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Die wenigsten Menschen, die regelmäßig alkoholische Getränke zu sich nehmen, denken bei der Einnahme neuer Medikamente daran, den Beipackzettel zu lesen. Andernfalls wüssten sie, dass viele Medikamente nicht in Kombination mit Alkohol eingenommen werden dürfen. Dies gilt insbesondere für Benzodiazepine und Opioide. Je nach Medikament und Wirkstoff kann es zu einer verstärkten Wirkung, einem verzögerten Alkoholabbau, einer verlangsamten Verstoffwechselung oder toxischen Metaboliten kommen.