Woher stammt die Bezeichnung Gelegenheitstrinker / Beta-Trinker?
Die verschiedenen Typen von Alkoholikern wurden ursprünglich im Phasenmodell des US-amerikanischen Physiologen Elvin Morton Jellinek vorgestellt, der das Thema Alkoholabhängigkeit im Auftrag der WHO untersuchte. Sie unterscheiden sich hinsichtlich des Schweregrades ihrer Alkoholabhängigkeit, in ihrem Trinkverhalten und in den Folgen, die der Alkoholismus entsprechend für sie bedeuten kann. Während der Alpha-Trinker als typischer Erleichterungstrinker noch nicht alkoholabhängig, aber stark gefährdet ist, sind der Delta-Trinker und der Gamma-Trinker auf einen regelmäßigen Alkoholkonsum angewiesen, weil sie anderenfalls Entzugserscheinungen durchleiden. Der Epsilon-Trinker wiederum ist auch als Quartalstrinker bekannt und fällt ein wenig aus der Reihe. Schließlich trinkt er nicht regelmäßig und ist fähig abstinente Phasen auszuhalten, durchlebt dafür aber in variierenden Abständen chronische Trinkphasen, in denen er vollkommen die Kontrolle über seinen Alkoholkonsum verliert.
Wichtig zu beachten ist, dass die Alkoholiker-Typologie von Jellinek heutzutage nur noch eingeschränkte Gültigkeit besitzt. Insgesamt sind starre Kategorien zur Klassifizierung von Menschen mit einer Alkoholsucht nur bedingt geeignet, weil individuelle Faktoren eine sehr große Rolle spielen. Daher werden die Typen von Alkoholikern heute eher exemplarisch genutzt, um unterschiedliche Trinkmuster zu verdeutlichen.
                    
Der Beta-Typ ist, wie der Alpha-Typ, nach ICD-10 noch keiner Alkoholabhängigkeit erlegen. Bei ihm von einem Alkoholiker zu sprechen, ist daher irreführend. Der Gelegenheitstrinker ist weder körperlich noch psychisch süchtig nach Alkohol und kann jederzeit problemlos auf alkoholische Getränke verzichten.
                    
Solange der Beta-Trinker in der unkritischen Phase verbleibt, also keine Tendenz zum Alkoholismus erkennen lässt, benötigt er meist keine Therapie oder therapeutische Hilfe. Es ist jedoch ratsam, den eigenen Alkoholkonsum kritisch zu hinterfragen und einen Besuch in einer Selbsthilfegruppe oder ein Beratungsgespräch in einer Suchthilfestelle durchzuführen. Beim Blauen Kreuz, Al-Anon oder den Anonymen Alkoholikern kann der Betroffene Wissenswertes über den Alkoholismus erfahren und lernen, wie er sich selbst davor schützt. Wird jedoch die kritische Phase erreicht und der Gelegenheitstrinker verliert zunehmend die Kontrolle über sein Trinkverhalten, sollte er sich umgehend professionelle Hilfe suchen und eine Behandlung in einer