Welche Risiken gelten für den Gelegenheitstrinker?
Der Beta-Trinker konsumiert zwar nicht so viel Alkohol wie zum Beispiel der Delta- oder Gamma-Trinker, setzt seinen Körper und seine Psyche aber trotzdem einer Belastung aus. Insbesondere die Leber wird durch den Alkoholabbau stark belastet. So tritt bei „trinkfesten“ Gelegenheitstrinkern häufig eine Leberverfettung auf, die sich über kurz oder lang zu einer alkoholischen Hepatitis oder sogar zu einer Leberzirrhose auswachsen kann. Schon kleine Mengen Alkohol können, wenn sie täglich oder sehr häufig konsumiert werden, derartige Folgen auslösen. Weiterhin können, wie bei den anderen Alkoholiker-Typen nach Jellinek, aber auch die folgenden psychischen und physischen Symptome auftreten:
- Depressive Verstimmungen
- Persönlichkeits- und Wesensveränderungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Erhöhtes Krebsrisiko
- Hirn- und Nervenschäden
Darüber hinaus lebt der Gesellschaftstrinker mit der Gefahr, sich selbst ins soziale Aus zu manövrieren. Nimmt sein Alkoholkonsum zu, empfindet er hierfür häufig Scham und persönliche Unzulänglichkeit. Weil er gegenüber seinen Freunden und der Familie nicht zugeben will, dass er ein Alkoholproblem hat, zieht er sich immer mehr zurück. Nicht selten verstärkt dies den Konsum zusätzlich. An dieser Stelle sei nochmal darauf hingewiesen, dass es fließende Übergänge gibt. Entscheidend ist es, das eigene Trinkverhalten immer kritisch zu hinterfragen und auf keinen Fall täglich zu konsumieren oder aus Frust oder bei Anspannung. Als protektiver Faktor gilt sicherlich, wenn Gelegenheitstrinker in Stresssituation keinerlei Lust auf Alkohol verspüren, sondern tatsächlich nur punktuell in geselliger Runde oder als Genussfaktor, z.B. bei einem besonders guten Essen, trinken. Sobald ein Entlastungstrinken hinzukommt oder aus Gewohnheit nach einem anstrengenden Arbeitstag eine Bierflasche geöffnet wird, kann man den Alkoholkonsum als riskant bezeichnen.