Alkoholentzug zu Hause

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Aktualisiert am: 23.01.2024
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Alkoholentzug zu Hause: alles Wichtige in 30 sec.

  • Viele Alkoholkranke entscheiden sich aus Scham für einen Alkoholentzug zu Hause und möchten diesen nach Möglichkeit geheim halten.
  • Durchgeführt wird entweder ein kalter oder ein ärztlich begleiteter ambulanter Entzug.
  • Ein kalter Entzug ist aufgrund potenziell lebensgefährlicher Entzugserscheinungen nicht ratsam.
  • Mögliche „kalte“ Entzugserscheinungen sind: Halluzinationen, epileptische Anfälle, Delirium tremens.
  • Deutlich erfolgreicher als ein Entzug zu Hause ist in der Regel ein stationärer Entzug.
Inhalt

Ein riskantes Vorhaben

Menschen, die regelmäßig zu viel Alkohol trinken, benötigen häufig mehrere Jahre, bis sie sich eingestehen können, dass sie eine Sucht mit Krankheitswert entwickelt haben. Doch selbst nach dieser Erkenntnis scheuen sich einige von ihnen aus Angst vor einer gesellschaftlichen Stigmatisierung davor, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Anstatt sich in eine Klinik zu begeben, entschließen sie sich zu einem Alkoholentzug zu Hause – ohne die zahlreichen Risiken und Gefahren dieses Vorhabens zu kennen und ohne zu wissen, dass die Rückfallquoten enorm sind.

 

Angst als Hauptmotivator für einen Alkoholentzug zu Hause

Viele unterschätzen die Auswirkungen der Alkoholabhängigkeit. Wenn Betroffene dann versuchen, aus eigener Kraft vom Alkohol loszukommen, stellen sie schnell fest, wie schwer es ist, die Krankheit ohne professionelle Begleitung zu bezwingen. Viele Suchtkranke setzen zunächst auch deshalb auf einen Entzug ohne Klinik, weil sie diverse Ängste plagen, z. B.

  • Angst vor Stigmatisierung
  • Angst vor Problemen im Job oder in der Familie
  • Angst davor, in einer Entzugsklinik eingesperrt zu werden
  • Angst vor Entzugserscheinungen
  • Angst, den Entzug nicht zu schaffen
  • Angst vor dem Leben ohne Alkohol
Opiade und Opioide führen zu viel Stress und Depressionen

In der Spirale der Sucht verliert das Leben seinen Kurs

Wir helfen Ihnen, Ihren Kurs wiederzufinden. Wir zeigen Ihnen Wege und Strategien, um schwierige Situationen ohne Suchtmittel zu bewältigen. Wir begleiten Sie auf dem Weg zurück in ein erfülltes Leben – empathisch, erfahren, mit hochfrequenten Strategien – auch in Akutsituationen. Wir, das Team der My Way Betty Ford Klinik, sind für Sie da: 365 Tage im Jahr, 24 Stunden pro Tag!

Ihr Weg in ein neues Leben!

Viele kennen die Vorteile eines stationären Entzugs nicht

Viele Betroffene befürchten, während des Entzugs stark zu leiden – unangenehme Entzugserscheinungen sind schließlich hinlänglich bekannt2. Zudem quälen sie Sorgen um die Zukunft nach dem Entzug: Sie wissen nicht, wie sie ihren Alltag ohne das Rauschmittel bewältigen sollen. Dabei wären genau dies die beiden wichtigsten Gründe, die für einen Alkoholentzug in einer Klinik sprechen: Hier werden Entzugserscheinungen durch passende Medikamente und alternative Therapieangebote gelindert. Und durch die in die Behandlung integrierte Entwöhnung mit umfassender Psychotherapie erhalten Suchtkranke neue Perspektiven. So können sie das Leben nach dem Entzug auch ohne Alkohol meistern.

Sucht erkennen – Sucht überwinden

Der Schlüssel zur erfolgreichen Überwindung der Sucht liegt immer im Verstehen der Ursachen und dem Entwickeln von individuellen Strategien für den Umgang mit suchtauslösenden Situationen. Mit professioneller Hilfe können Sie sich aus der Sucht befreien und in ein selbstbestimmtes Leben zurückfinden.

Kalter Entzug zuhause

Was ist ein kalter Entzug von Alkohol zuhause?

Ein kalter Alkoholentzug bedeutet, dass Patienten mit einem chronisch hohen Alkoholkonsum von jetzt auf gleich mit dem Trinken aufhören. Sie versuchen, durch reine Willensstärke vom Alkohol loszukommen und setzen sich damit der vollen Bandbreite an Entzugserscheinungen aus. Darüber hinaus kann ein kalter Alkoholentzug zu Hause lebensgefährlich werden. Die Abbruchquote ist enorm hoch, eine dauerhafte Abstinenz erreichen die wenigsten Menschen, die ohne medizinisch-therapeutische Hilfe zuhause entziehen.

Entzugserscheinungen, die bei einem Alkoholentzug zuhause auftreten können

Weil Alkohol als Suchtmittel nicht nur körperlich, sondern auch psychisch abhängig macht, manifestieren sich die Symptome des sogenannten Entzugssyndroms (Alkoholentzug-Symptome) sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene und können zu folgenden Beschwerden führen3:

  • Starkes Schwitzen
  • Zittern
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Depressionen
  • Angstattacken
  • Schlaflosigkeit

Risiko für Komplikationen wird von Betroffenen unterschätzt

Die Entzugserscheinungen treten häufig schon wenige Stunden nach dem letztmaligen Alkoholkonsum auf, quälen den Suchtkranken jedoch spätestens 12 Stunden nach dem letzten Konsum. Je nachdem, wie stark die Alkoholsucht ausgeprägt ist und wie lange sie bereits andauert, können die körperlichen und psychischen Entzugserscheinungen drastische Ausmaße annehmen. Halluzinationen und epileptische Anfälle und das sogenannte Delirium tremens, das unbehandelt zum Tode führen kann, machen dem Abhängigen das Leben schwer. Besonders gefährlich ist ein Selbstentzug deshalb, weil die Betroffenen ihn komplett allein, ohne jegliche medizinische Aufsicht durchführen. Kommt es bei solchen Fällen zu Komplikationen, erfolgt die Hilfe von außen häufig zu spät.

 

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Hohe Abbruch- und Rückfallquoten bei Alkoholentzügen zuhause

Ebenso ist die Rückfallquote überaus hoch. Schließlich nehmen Patienten, die diesen Weg der Entgiftung wählen, in der Regel keine psychotherapeutische Hilfe oder die Unterstützung von Selbsthilfegruppen in Anspruch. Entsprechend fehlt ihnen die professionelle Aufarbeitung der Suchterkrankung und die erforderliche psychische Entwöhnung findet nicht statt. Daher raten Suchtmediziner dringend davon ab, „kalt“ zu entziehen – die unkalkulierbaren Risiken stehen in keinem Verhältnis zu den verschwindend geringen Erfolgsaussichten.

Warmer Entzug zuhause

Was ist ein warmer Entzug von Alkohol zu Hause?

Eine Alternative für diejenigen, die keine stationäre Behandlung ihrer Alkoholabhängigkeit in Anspruch nehmen möchten, kann der ambulante Entzug sein. Dieser wird bisweilen als sanfter Alkoholentzug zu Hause bezeichnet, da es bei diesem Entzugsmodell nicht zu starken Entzugserscheinungen kommt. Der Suchtkranke befindet sich in ambulanter medizinischer Versorgung und wird regelmäßig beim begleitenden Arzt vorstellig. Hier wird der Gesundheitszustand des Betroffenen kontrolliert, bei Bedarf erfolgt die Ausgabe von Medikamenten gegen Entzugserscheinungen. Erhebungen zeigen, dass ein ambulanter Alkoholentzug bei bestimmten Gruppen von Suchtkranken hilfreich sein kann4. Jedoch ist er nicht für alle Alkoholiker die beste Lösung.

Höheres Rückfallrisiko durch fehlende Aufarbeitung der Suchtursachen

Diese Form der Therapie bietet für die Betroffenen auf den ersten Blick einen entscheidenden Vorteil. Schließlich erhalten sie scheinbar die Chance, den Teufelskreis der psychischen und körperlichen Abhängigkeit zu durchbrechen, ohne sich hierfür in eine Entzugsklinik für Alkohol begeben zu müssen. Stattdessen entziehen sie in Begleitung ihres Hausarztes in ihren eigenen vier Wänden. Leider bringt auch diese Entzugsmöglichkeit in den meisten Fällen nur ein begrenztes Erfolgspotenzial mit sich – viele Suchtkranke werden unmittelbar nach der Entgiftungsphase rückfällig, da eine Aufarbeitung der Suchtgenese auch hierbei nicht erfolgt.

Voraussetzungen für einen warmen Entzug von Alkohol zuhause

Damit ein ambulanter Entzug überhaupt funktionieren kann, müssen zunächst einige Voraussetzungen gegeben sein. So sollte der Betroffene nicht allein leben und dazu in der Lage sein, seinen behandelnden Arzt mindestens einmal täglich zu kontaktieren. Weil sich der direkte Kontakt am stärksten bewährt hat, sollte entweder eine gewisse Nähe zur Praxis oder aber eine ausreichende Mobilität gewährleistet sein. Ebenfalls wichtig ist es, dass der Suchtkranke vor dem Alkoholentzug nicht bereits früher Symptome wie Desorientierung, Krampfanfälle oder Halluzinationen entwickelt hat. Sollte dies der Fall sein, darf ausschließlich stationär entgiftet werden.

Ablauf eines sanften Alkoholentzugs zu Hause

Wer mit dem Trinken aufhören, aber nicht auf einer Station entziehen möchte, erhält von seinem Arzt die notwendige Unterstützung zur Linderung der Entzugssymptome. So sind Medikamente, die Schmerzen, Krämpfe oder Unruhe lösen bzw. mildern sollen, ein wichtiger Bestandteil des Entzugs. Präparate wie Benzodiazepine helfen, Erregungszustände abzumildern, Schlafstörungen zu reduzieren und ein Delirium tremens zu verhindern. Nicht selten müssen Patienten sich ihre tägliche Dosis jedoch in der Arztpraxis abholen, was als Kontrollfunktion hilfreich, gleichzeitig aber überaus belastend sein kann.

Typische Schwierigkeiten eines ambulanten Alkoholentzugs zu Hause

Treten Komplikationen auf, die bei einer Entgiftung von Alkohol durchaus häufig sind, ist schnelle Hilfe durch den Arzt oftmals nicht möglich. Stattdessen müssen Familie oder Freunde reagieren und rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen ergreifen. Es liegt auf der Hand, dass das persönliche Umfeld in einem solchen Fall überaus stark belastet wird. Unabhängig von den möglichen Komplikationen kann sich der Alkoholkranke bei einem ambulanten Alkoholentzug meist nicht ausreichend aus dem vertrauten Umfeld lösen. Konfliktbehaftete Familienkonstellationen, berufliche Schwierigkeiten oder die Nähe zu den alten „Trinkkumpanen“ erschweren es, die Alkoholabstinenz aufrechtzuerhalten und neue Verhaltensmuster zu üben und zu leben.

Ursachen für das Scheitern eines begleiteten Alkoholentzugs zu Hause

Selbst, wenn der körperliche Alkoholentzug zu Hause mithilfe eines Arztes geglückt ist, sind die psychischen Ursachen nach wie vor präsent. Je länger der Alkohol bereits das Leben des Suchtkranken bestimmt, umso langwieriger und kräftezehrender ist der Entzug. Zwar verschwinden die belastenden Entzugserscheinungen häufig innerhalb von einer Woche und können bei einer ambulanten Entgiftung mit medikamentöser Unterstützung so stark reduziert werden, dass einige Betroffene nicht einmal eine Krankschreibung für den Arbeitgeber benötigen, jedoch halten der Suchtdruck und das Verlangen nach Alkohol weiterhin an, oftmals sogar das ganze Leben lang.

Das Suchtgedächtnis besteht auch nach dem körperlichen Entzug

Noch Jahre später verspüren viele Suchtkranke durch das entstandene Suchtgedächtnis von Zeit zu Zeit den drängenden Wunsch nach Alkohol. Die Betroffenen müssen also lernen, wie sie mit ihrer Erkrankung umzugehen haben, um diese möglichst dauerhaft unter Kontrolle zu behalten. Daraus ergibt sich, dass eine alleinige Entgiftung von Alkohol quasi nie zum gewünschten Erfolg führen kann. Vielmehr ist die Aufarbeitung der Suchtursachen die Grundvoraussetzung, um erneutes Trinken zu verhindern und eine langfristige Abstinenz zu erreichen.

Vielfach ist nach der Entgiftung von Alkohol zu Hause die Zeitspanne zwischen Entzug und einer ambulanten oder stationären Entwöhnungstherapie recht lang, um die betroffene Person hinreichend zu stabilisieren. So warten Patienten der Deutschen Rentenversicherung oft wochenlang auf einen Platz in einer Klinik für Suchtrehabilitation und müssen trotz erfolgreicher Entgiftung jederzeit damit rechnen, einen Rückfall zu erleiden.

Welche Alternativen gibt es zu einem Alkoholentzug zu Hause?

Das plötzlich auftretende Verlangen nach Alkohol können Suchtkranke nur dann reduzieren bzw. kontrollieren, wenn sie entsprechende Strategien und Verhaltensweisen erlernt haben, um trotz alltäglicher Belastungen und Probleme trocken zu bleiben. Diese können sich die Betroffenen normalerweise nicht in Eigenregie beibringen, sondern müssen sie in einer Therapie erlernen.

Anders als beim Alkoholentzug zu Hause mit evtl. nachfolgender und zeitlich verzögerter Sucht-Reha, bringt ein Behandlungskonzept, das die körperliche Entgiftung und die psychische Entwöhnung in einer einzigen Behandlung bündelt und dabei den persönlichen Hintergrund des Patienten berücksichtigt, die deutlich besseren Erfolgsaussichten. Solche Angebote werden in der Regel nur von privaten Alkoholentzugskliniken angeboten. Dort können ebenso Begleit- und Folgeerkrankungen des jahrelangen Alkoholkonsums angemessen mitbehandelt werden.

Ihr Kontakt zur My Way Betty Ford Privatklinik

Wir bieten Ihnen eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung, lindernde Medikamente sowie eine individuell abgestimmte Psychotherapie mit 5 Einzelsitzungen und 5 Gruppensitzungen pro Woche. Darüber hinaus profitieren Sie von:

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    Fachlich geprüft

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    Quellenangaben

    Quellenliste

    1 Schuster, Rilana et al. „Stigmatisierung Alkoholabhängiger: Einstellungen von Betroffenen während einer stationären Entzugsbehandlung, medizinischen Personals und Studierender“, In: SUCHT (2017), 63, pp. 261-268, https://doi.org/10.1024/0939-5911/a000502, © 2017Hogrefe AG, https://econtent.hogrefe.com/doi/10.1024/0939-5911/a000502 (Datum des Zugriffs: 07.12.2022)

    2 Hessbrüggen, Uta „Auf dem Weg aus der Sucht: Angst vor Schmerzen und Entzug“, In: ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis, 6/17, S. 16-20, https://www.zwp-online.info/zwpnews/wirtschaft-und-recht/psychologie/auf-dem-weg-aus-der-sucht-angst-vor-schmerzen-und-entzug (Datum des Zugriffs: 07.12.2022)

    3 O’Malley, Gerald et al. „Alkohol“, MSD Manual Ausgabe für Patienten, https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/spezialthemen/freizeitdrogen-und-rauschmittel/alkohol#v835008_de (Datum des Zugriffs: 07.12.2022)

    4 Hintz, Thomas et al. „Qualifizierter ambulanter Alkoholentzug: Enge Kooperation zwischen Hausarzt und psychosozialer Beratungsstelle – Ergebnisse eines Modellprojektes“, In: Dtsch Arztebl 2005; 102(18): A-1290 / B-1081 / C-1023https://www.aerzteblatt.de/archiv/46646/Qualifizierter-ambulanter-Alkoholentzug-Enge-Kooperation-zwischen-Hausarzt-und-psychosozialer-Beratungsstelle-Ergebnisse-eines-Modellprojektes (Datum des Zugriffs: 07.12.2022)

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