Wie lässt sich die Promille berechnen?
Eine klassische Methode zur Berechnung des Promillewerts ist die Widmark-Formel. Sie berücksichtigt den unterschiedlichen Anteil von Körperflüssigkeit bei Frauen (ca. 55 %) und Männern (ca. 68 %). Dieser Anteil ist deshalb so wichtig, weil sich der Alkohol im Körper über die Flüssigkeit verteilt. Da Frauen – im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht – weniger Körperflüssigkeit haben als Männer, erzeugt die gleiche Menge Alkohol bei ihnen eine um etwa 20 % höhere Blutalkoholkonzentration. Diese errechnet sich nach der Widmark-Formel wie folgt:
Alkoholkonzentration im Blut bei Männern:
Getrunkener Alkohol [in g] / (Körpergewicht [in kg] x 0,68)
Alkoholkonzentration im Blut bei Frauen:
Getrunkener Alkohol [in g] / (Körpergewicht [in kg] x 0,55)
Allerdings gibt diese Formel nie den tatsächlichen Blutalkoholgehalt bzw. Promillewert an, sondern immer nur eine ungefähre Schätzung. Das liegt zum einen daran, dass die Blutalkoholkonzentration von weiteren Faktoren abhängig ist, wie zum Beispiel dem Mageninhalt. Zum anderen muss der reine Alkoholgehalt der getrunkenen Getränke bekannt sein. Das ist nicht immer der Fall. Um ihnen komplizierte Berechnungen zu ersparen, können sich die Betroffenen jedoch an diesen Beispielen orientieren:
- 1 Flasche Bier (0,33 Liter) mit 4,8 Vol. % = ca. 13 g Alkohol
- 1 Glas Wein (0,1 Liter) mit 11 Vol. % = ca. 9 g Alkohol
- 1 Schnaps (2 cl) mit 38 Vol. % = ca. 6 g Alkohol
Darüber hinaus stehen im Internet kostenlose Promillerechner zur Verfügung, die einen ungefähren Überblick über den jeweiligen Promillewert vermitteln. Da es sich lediglich um Richtwerte handelt, sollten Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer weder aufgrund der Widmark-Formel noch aufgrund der Ergebnisse eines Promillerechners darüber entscheiden, ob sie noch fahrtüchtig sind. Sicher ist es nur, wenn auf jeden Fall das Auto stehen gelassen wird oder bei Fahrvorhaben am besten gar kein Alkohol getrunken wird.