Alkoholismus-Spätfolgen im Gehirn
Alkohol ist ein Zell- und Nervengift, das über kurz oder lang auch die Gehirnzellen schädigt und umstrukturiert. Es kann zu Aufmerksamkeitsdefiziten, Gedächtnislücken, Konzentrationsschwierigkeiten und einer Verringerung des Urteilsvermögens kommen. Darüber hinaus geht schon leichter Alkoholkonsum mit einer Verkleinerung der weißen und grauen Gehirnmasse einher, die wiederum mit einer vorzeitigen Hirnalterung gleichzusetzen ist2.
Eine besonders starke Ausprägung der alkoholinduzierten Gedächtnisstörung ist das Korsakow-Syndrom, das durch einen Vitamin-B1-Mangel nach langjährigem Alkoholmissbrauch entsteht. In einigen Fällen entwickelt sich das Korsakow-Syndrom nach einer unbehandelten Wernicke-Enzephalopathie, die zu massiven Schäden im Gehirn führt und einen lebensbedrohlichen Zustand hervorrufen kann. In einem solchen Fall sprechen die Mediziner vom Wernicke-Korsakow-Syndrom. Auch ein Hirninfarkt, eine Epilepsie oder eine unspezifische Demenz können mögliche Folgen des Alkoholismus oder Alkoholmissbrauchs sein.
Alkoholsucht-Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System
Das Risiko für einen Herzinfarkt, Vorhofflimmern und eine allgemeine Herzschwäche ist bei Alkoholikern deutlich stärker ausgeprägt als bei abstinenten Menschen. Dabei sind die schädigenden, vom Alkohol verursachten Mechanismen vielfältig. Zum einen erhöht regelmäßiges Trinken den Blutdruck, so dass Gefäßschädigungen entstehen können. Zum anderen werden durch den erhöhten Konsum von Alkohol Entzündungen und Arteriosklerose begünstigt.
Alkoholismus-Folgen für den Magen-Darm-Trakt
Speiseröhrenentzündungen, Speiseröhrengeschwüre, Sodbrennen, Magenschleimhautentzündungen und Entzündungen der Schleimhaut des Zwölffingerdarms gehören zu den häufigsten Alkohol-Auswirkungen auf den menschlichen Verdauungstrakt. Sind die Speiseröhre oder Magenschleimhaut erst chronisch entzündet, steigt zugleich das Risiko für Speiseröhren- oder Magenkrebs. Dabei kommt es nicht auf die Art des Alkohols an, sondern auf die Konsummenge, so dass das Krebsrisiko mit jedem zusätzlichen Glas steigt.
Aller Wahrscheinlichkeit nach hat sich durch den stetig steigenden Pro-Kopf-Konsum auch die Anzahl der jährlich neu an Speiseröhrenkrebs Erkrankten verdoppelt. Bei vorgeschädigter Schleimhaut kann es zu Schleimhauteinrissen zwischen Magen und Speiseröhre kommen. Hier spricht man auch vom sogenannten Mallory-Weiss-Syndrom.
Alkoholismus-Spätfolgen für die Lunge
Dass der Konsum von Alkohol das Immunsystem schädigt, ist hinlänglich bekannt. Durch die geschwächten Abwehrkräfte werden zugleich Infektionen der Atemwege begünstigt, so dass es bei Alkoholikern häufiger zu Entzündungen von Bronchien und Lunge kommt. Außerdem führt übermäßiger Alkoholkonsum zu erhöhten Entzündungswerten in den Atemwegen, die ebenfalls ursächlich für Infektionen sind.