Alkoholiker erkennen

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Aktualisiert am: 23.01.2024
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Alkoholiker erkennen: alles Wichtige in 30 sec.

  • Einen Alkoholiker zu erkennen, ist nicht immer einfach; dies gilt besonders für die sogenannten „funktionierenden Alkoholiker“.
  • Dennoch gibt es einige Anzeichen, die im Zusammenspiel auf eine Alkoholkrankheit hinweisen können.
  • Dazu zählen Unzuverlässigkeit, Unpünktlichkeit, Aggressivität und Desinteresse; dies gilt umso mehr, wenn der Betroffene vorher anders war.
  • Auch Verschlechterungen des Hautbilds wie Rötungen, Ekzeme oder Schuppenflechte können mögliche Anzeichen sein.
  • Das Leben des Betroffenen dreht sich vermehrt um den Alkohol, was sich u. a. durch erhöhte Ausgaben bemerkbar machen kann.
  • Die Angehörigen sollten ihren Verdacht ruhig und sachlich ansprechen und Hilfe anbieten.
Inhalt

Ihnen mit Empathie & Achtsamkeit begegnen

Sie vermuten bei einer Ihnen nahestehenden Person ein therapiebedürftiges Alkoholproblem, wissen aber nicht, ob Sie damit richtig liegen? Können Anzeichen im Sozialverhalten Ihre Einschätzung bestätigen? Gibt es ein typisches Aussehen, welches eine Alkoholsucht zuverlässig erkennbar macht oder gehört die rot-blau geäderte „Säufernase“ in das Reich der Märchen und Sagen? Ein Alkoholproblem zeigt stets Anzeichen, doch wie zuverlässig sind diese Merkmale? Erst viele Puzzlesteinchen zusammengenommen, schaffen ein Bild. Wir haben die wichtigsten Fakten zum Thema „Woran erkennt man Alkoholiker?“ für Sie zusammengestellt und geben Ihnen auch eine erste Handlungsorientierung für den Fall der Fälle.

Alkoholiker erkennen – bei diesen Anzeichen sollten Sie aufmerksam sein

Einen Alkoholiker zu erkennen, ist nicht immer einfach. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die auf eine mögliche Alkoholkrankheit hinweisen können. Dazu zählen allgemeine Verhaltensänderungen, optische Veränderungen und andere Konsummuster.

Typisches Verhalten – Alkoholiker im Umgang mit anderen Menschen

  • Alkoholkonsum im riskanten Bereich macht in der Regel unzuverlässig und unpünktlich. Verabredungen werden „vergessen“, Aufgaben nicht wie verabredet übernommen oder finanzielle Absprachen nicht eingehalten. Vermeintliche Gründe für das Fehlverhalten werden erst oft im Nachhinein auf Anfrage genannt.
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  • Ein weiteres Anzeichen für eine ernstzunehmende Alkoholkrankheit kann eine verbale oder körperliche Aggressivität sein – insbesondere dann, wenn die erkrankte Person auf ihren Alkoholkonsum angesprochen wird. In diesem Zusammenhang beobachtet, wird häufig das massive Leugnen des Alkoholproblems. Die Betroffenen beschönigen die Menge und Frequenz des Alkoholkonsums nach unten und reagieren äußerst aggressiv auf die Nachfrage.
  • Des Weiteren lässt plötzliches Desinteresse an geliebten Personen und / oder Freizeitaktivitäten häufig den Alkoholiker erkennen.
  • Manchmal wendet sich eine alkoholkranke Person überraschend Menschen zu, die das eigene Trinkverhalten teilen. Handelt es sich dabei um Menschen, deren Bekanntschaft die betroffene Person ohne Alkoholbezug nicht interessieren würde, so ist erhöhte Aufmerksamkeit geboten.

Achten Sie auf gravierende Veränderungen im Verhalten der betroffenen Person. Es gibt Menschen, die von Natur aus unzuverlässig, unpünktlich, aggressiv und interessenlos sind und / oder ihren Bekanntenkreis hin und wieder austauschen. Nicht jeder davon leidet an einer Alkoholsucht. Diese Eigenschaften können nur dann ein Verhaltensmuster von Alkoholikern erkennen lassen, wenn es sich dabei um massive Verhaltensänderungen handelt. So sollten grundsätzlich die Warnglocken läuten, wenn eine äußerst korrekte, freundliche und disziplinierte Person sich plötzlich ohne einen offensichtlichen Grund völlig verändert und soziale Kontakte meidet. Hier gilt es, mit viel Fingerspitzengefühl herauszufinden, ob das veränderte Verhalten das Symptom einer möglichen Alkoholsucht sein könnte, oder eventuell andere schwerwiegende Ursachen hat.

Sucht erkennen – Sucht überwinden

Der Schlüssel zur erfolgreichen Überwindung der Sucht liegt immer im Verstehen der Ursachen und dem Entwickeln von individuellen Strategien für den Umgang mit suchtauslösenden Situationen. Mit professioneller Hilfe können Sie sich aus der Sucht befreien und in ein selbstbestimmtes Leben zurückfinden.

Typisches Aussehen – Alkoholiker und die vermeintlichen Spuren auf der Haut

Bereits lange bevor sich eine Leberzirrhose oder andere schwerwiegende Folgen des Alkoholismus zeigen, richtet ein übermäßiger Alkoholkonsum gesundheitliche Schäden an der Leber, im Magen-Darm-Trakt, im Herz-Kreislauf-System sowie am Immunsystem an. Diese Schädigungen können sich über kurz oder lang auf und unter der Haut niederschlagen.

Mögliche Symptome können sein:

  • Hautrötungen
  • Schuppenflechte
  • schuppende Ekzeme
  • quälender Juckreiz unter den Handflächen, Fußsohlen sowie an Armen, Beinen und Oberkörper
  • Schweißperlenbildung durch starkes Schwitzen
  • Rückgang von Achsel, Brust- und Schambehaarung (bei Männern)
  • Wundheilungsstörungen
  • Nagelveränderungen
  • Rosazea / Rhinophym

Alle hier genannten Hautschädigungen können, aber müssen kein Anzeichen für eine Alkoholabhängigkeit sein. Dies gilt ganz besonders für die Rosazea (Couperose), die im Spätstadium als Rhinophym bezeichnet wird und allgemein als „Säufernase“ gilt. Eine knollige, großporige und rot-blau geäderte Nase kann durch starken Alkoholkonsum begünstigt werden, kann aber auch Menschen treffen, die niemals Alkohol trinken. Eine genaue Diagnose kann letztlich nur ein hinzugezogener Hautarzt stellen.

Alkoholproblem Anzeichen – Änderungen im Konsumverhalten

Neben Charakterschwankungen und eventuell auftretenden Hautbeschwerden gibt auch ein veränderter Konsum Aufschluss über eine mögliche Alkoholabhängigkeit. So dreht sich das Leben des Betroffenen meist nur noch um den Alkohol und seine Beschaffung. Statt fester Nahrung wird bereits zum Frühstück Alkohol konsumiert. Magen-Darm-Beschwerden werden ignoriert, möglicherweise tritt auch ein Vitaminmangel auf. Erhöhte Ausgaben für Alkohol, immer wieder Alkoholflaschen im Müll und die berühmt berüchtigte Fahne weisen auf den pathologischen Gebrauch von Alkohol hin.

Alkoholiker erkennen und das Problem benennen

Sollten Sie zu der Annahme gekommen sein, dass der Partner / die Partnerin, ein Familienmitglied oder ein guter Freund deutlich mehr Alkohol konsumiert als ihm / ihr guttut, ist es wichtig, den Alkoholkonsum nicht zu ignorieren oder zu verharmlosen. Sprechen Sie mit der betroffenen Person – ruhig, sachlich und immer wieder. Teilen Sie ihr Ihre alltäglichen Beobachtungen mit. Äußern Sie Besorgnis, aber stellen Sie keine Forderungen, wie beispielsweise das sofortige Einstellen des Alkoholkonsums. Ein alkoholkranker Mensch kann dieser Aufforderung aufgrund seiner körperlichen und seelischen Abhängigkeit nicht nachkommen, sondern kann diese erst durch einen qualifizierten Alkoholentzug überwinden. Eine Selbsthilfegruppe, eine stationäre Suchttherapie oder zunächst einmal eine Laboruntersuchung beim Hausarzt: Zeigen Sie dem erkrankten Menschen erste Schritte aus der Abhängigkeit auf.

 

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Dabei erfordert es viel Geduld und Kraft, das Thema Alkoholismus im Gespräch mit einer nahestehenden alkoholkranken Person auf eine sachliche Ebene zu bringen und es dort zu halten. Spricht der oder die Abhängige über die Gründe des Alkoholkonsums und äußert dabei, dass die Familienverhältnisse, die Art des jahrelangen Miteinanders, die Lebensverhältnisse – kurz: Ihre Person oder Mitglieder Ihrer Familie – einen kleinen oder größeren Anteil an ihrem Suchtverhalten haben, wird ein konstruktives und wohlwollendes Gespräch schwierig. Versuchen Sie, eine ungerechtfertigte Schuldzuweisung nicht persönlich zu nehmen und ruhig und gelassen zu bleiben. Spätestens jetzt ist eine Situation eingetreten, in der Sie auch für sich selbst psychologischen Beistand suchen sollten. Eine Klinik für Alkoholentzug, die Angehörige in die Behandlung des alkoholkranken Menschen einbezieht, ist ein erfolgsversprechender Lösungsansatz.

Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung

Der häufig strapazierte Satz bringt es auf den Punkt. Eine Beendigung der Alkoholabhängigkeit ist nur dann möglich, wenn der Betroffene sein Suchtproblem erkennt und selbst gewillt ist, an sich und seinem Konsum zu arbeiten und mit dem Trinken aufzuhören. Andernfalls ist jede Therapie von vornherein zum Scheitern verursacht. Je nach Einzelfall, kann dies für die Angehörigen eine lange Geduldsprobe bedeuten, in der die Nerven oft zum Zerreißen gespannt sind. Dennoch lohnt es sich, am Ball zu bleiben und den Abhängigen nicht mit seiner Sucht allein zu lassen.

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Wir unterstützen Betroffene und ihre Angehörigen durch einen ganzheitlichen und sanften Entzug auf dem Weg in ein suchtfreies Leben. Die Angehörigen werden durch gemeinsame Gespräche, Angehörigenseminare und Familienaufstellungen aktiv in den Alkoholentzug einbezogen. Wir bieten Ihnen:

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