Wie läuft ein Zolpidem-Entzug ab?

Um sich gar nicht erst den Risiken und unangenehmen Begleiterscheinungen einer abrupten Entgiftung aussetzen zu müssen, können sich Menschen, die befürchten von Schlaf- und Beruhigungsmitteln abhängig zu sein, für Behandlungsempfehlungen an ihren Hausarzt, eine Suchtberatungsstelle oder eine professionelle Entzugsklinik wenden. Grundsätzlich besteht ein erfolgreicher Zolpidem-Entzug aus einer Entgiftungsbehandlung, einer psychischen Entwöhnung undeiner ambulanten Nachsorge.
Körperliche Entgiftung
Zunächst wird der Körper des Patienten entgiftet, d. h. die suchtauslösende Substanz wird vollständig vom Körper abgebaut und ausgeschieden. Weil ein plötzliches Absetzen zu Entzugssymptomen führt, wird das Präparat langsam ausgeschlichen bzw. durch andere Mittel substituiert. In vielen Fällen wird kurzzeitig auf Benzodiazepine wie Lorazepam umgestellt, um die Symptome zu mildern und das Ausschleichen besser kontrollieren zu können. Auch bei einem kleinschrittigen Absetzen können Nebenwirkungen wie Angst- oder Panikattacken, Unruhe oder Kreislaufstörungen auftreten. Ärzte können in solchen Fällen eine lindernde Medikation verordnen.
Psychische Entwöhnung
Wer langfristig ohne die Wirkung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln leben möchte, muss alternative Strategien für den Umgang mit Belastungssituationen entwickeln. Genau darum geht es in der zweiten Phase des Entzugs, der Entwöhnung. Je nach Zustand des Betroffenen kann mit dieser Phase schon parallel zur Entgiftung begonnen werden. Betroffene identifizieren Ursachen für ihre Schlafstörungen und lernen, wie sie Stresssituationen oder belastende Ereignisse besser verarbeiten können, um so auch ohne Tabletten oder Tropfen einschlafen zu können. Eine verbesserte Schlafhygiene sowie Entspannungsübungen oder Achtsamkeitstrainings können überdies helfen, zurück zu einem gesunden, natürlichen Schlaf zu finden und Unruhezustände abzumildern.
Individuelle Nachsorge
Nach dem Zolpidem-Entzug gilt es, die Abstinenz durch eine ambulante Nachsorge zu stabilisieren, damit Betroffene später in potenziell konfliktbeladenen Situationen nicht in alte Muster verfallen und den Schlaf mit Zolpidem erzwingen. Patienten in Kliniken, die auch auf Schlaftablettenentzug spezialisiert sind, erhalten ein individuelles Nachsorgekonzept, das u. a. die Teilnahme an Selbsthilfegruppen und ambulante Psychotherapie beinhaltet.