Welche Arten von Verhaltenstherapie gibt es im Zusammenhang mit Sucht?
Die Verhaltenstherapie deckt ein großes Spektrum an therapeutischen Ansätzen und Methoden ab. In den letzten Jahren haben sich viele Verfahren herausgebildet, die im Zusammenhang mit Suchterkrankungen Erfolge erzielen konnten.
Kognitive Verhaltenstherapie gilt als besonders bewährt – Am prominentesten ist die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Die Grundannahme ist hier, dass jeder Mensch Reize aus der Umwelt individuell verarbeitet. Dabei entstehen sogenannte Kognitionen, bei denen es sich vereinfacht gesagt, um bestimmte Vorstellungen von der (äußeren) Welt und dem eigenen Ich handelt. Diese Kognitionen wiederum beeinflussen das eigene Verhalten. Problematisches Verhalten ist somit das Ergebnis fehlerhafter Annahmen.
Weiterentwicklungen der Verhaltenstherapie bei Sucht – Die kognitive Verhaltenstherapie ist bei der Behandlung von Suchterkrankungen bewährt2. Ähnliches gilt für verwandte Ansätze bzw. Weiterentwicklungen des ursprünglichen Konzepts der KVT, wie zum Beispiel die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT), bei der eine offene Achtsamkeit und psychische Flexibilität im Zentrum stehen, oder die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), bei der Patienten verschiedene Skills trainieren, um mit unangenehmen Situationen oder Emotionen umzugehen.
Spezifische Verhaltenstherapien bei Doppeldiagnosen – Wichtig ist, dass viele Arten von Verhaltenstherapie bei Sucht sehr speziell sind. So richtet sich die DBT bei Sucht an Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung und Suchterkrankung (Boderline und Alkohol)3. Die ACT wird dagegen für Patienten mit Doppeldiagnose (zum Beispiel Sucht und Depression) empfohlen – allerdings nur bei Alkoholsucht oder Medikamentenabhängigkeit.