Was sind die kurz-, mittel- und langfristigen Wirkungen von Alkohol?
Wenn es um die Betrachtung der möglichen Alkohol-Auswirkungen geht, gilt es zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Folgen zu differenzieren: Wer nur einmal oder sehr selten alkoholische Getränke konsumiert und diese auch nur in kleinen Mengen zu sich nimmt, muss verständlicherweise mit anderen Konsequenzen rechnen als jemand, der täglich trinkt.
Was ist die kurzfristige Wirkung von Alkohol auf den Körper?
Der Konsum von alkoholhaltigen Getränken führt kurzfristig zu einem Rauschzustand. Durch die Beeinflussung der chemischen Balance im Gehirn fühlen die Betroffenen sich entspannt, glücklich und sozial enthemmt. Die Kontaktaufnahme fällt leichter, Sorgen und Probleme rücken in den Hintergrund, man ist plötzlich beschwingt. Nach dem Alkoholkonsum entwickelt sich – je nach getrunkener Menge – die bekannte Katerstimmung mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Mattigkeit. Diese Nebenwirkungen entstehen im Zusammenhang mit dem Abbauprozess der rauscherzeugenden Substanz.
Was ist die mittelfristige Wirkung von Alkohol auf den Körper?
Bei regelmäßigem Alkoholkonsum in größeren Mengen stellen sich Gehirn und Körper auf die Wirkung von Alkohol ein. So wird unter anderem die Produktion von Neurotransmittern im Gehirn angepasst. Dadurch verlieren alkoholhaltige Getränke zunehmend an Wirkungskraft – Betroffene müssen also mehr trinken, um sich berauscht zu fühlen. Darüber hinaus schadet die toxische Substanz Körper und Psyche zunehmend – die negativen Auswirkungen des erhöhten Alkoholkonsums machen sich dadurch langsam auch im Alltag bemerkbar. Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme ebenso wie Magen-Darm-Beschwerden können die Folge sein.
Was ist die langfristige Wirkung von Alkohol auf den Körper?
Die langfristigen Auswirkungen von Alkohol sind gravierende gesundheitliche und psychische Schäden, die zusätzlich zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen können. Beeinträchtigungen des Herz-Kreislauf-Systems, Schäden an den inneren Organen und eine zunehmend psychische Instabilität sind typisch. Bei den Betroffenen dreht sich alles immer mehr um den Alkoholkonsum, sie trinken zunehmend größere Mengen, trotz der teilweise beachtlichen Nebenwirkungen. Treten überdies Entzugserscheinungen beim Verzicht auf den Konsum auf, ist nach der Definition des ICD-10 von einer Alkoholabhängigkeit auszugehen1. Auch bei der Neuauflage des Diagnosemanuals, dem ICD-11, sind die Kriterien ähnlich2.