Wo kann der Entzug von Tavor® durchgeführt werden?
Wie bereits erwähnt, ist das eigenmächtige Absetzen von Tavor® ohne ärztliche Unterstützung keineswegs zu empfehlen und kann bei einem Delir oder epileptischen Anfällen schnell gefährlich werden. Auch ein ambulanter oder teilstationärer Entzug in einer Tagesklinik wird von vielen Betroffenen als schwierig und beschwerlich wahrgenommen, da sie einen großen Teil der Zeit allein auf sich gestellt sind. Dies gilt vor allem in den Nächten, wenn Angst und Depressionen als besonders schwerwiegend empfunden werden. Zudem ist es schwer, sich auf die Therapie zu konzentrieren, wenn das gewohnte Umfeld und die Suchtauslöser allgegenwärtig sind. Ein vollstationärer Entzug in öffentlichen oder privaten Einrichtungen ist daher auf jeden Fall die bessere Alternative.
Der Entzug von Tavor® in öffentlichen Einrichtungen
Wer Tavor® in öffentlichen Kliniken absetzen möchte, muss mit einem zweigeteilten Entzug in unterschiedlichen Kliniken rechnen. Schließlich erfolgt die Entgiftung von dem Beruhigungsmittel in allgemeinen Krankenhäusern oder Psychiatrien und zählt als Akutbehandlung zu den Leistungen der Krankenkasse. Die Entwöhnung als rehabilitative Maßnahme erfolgt bei Erwerbstätigen über die zuständige Rentenversicherung und muss zunächst beantragt und genehmigt werden. Daraus ergibt sich eine mehrwöchige Wartezeit zwischen beiden Behandlungen. Eine Ausnahme bildet das sogenannte Nahtlosverfahren, bei dem die Reha direkt im Anschluss an die Akutbehandlung stattfindet, was aber aufgrund des relativ aufwendigen Prozederes nicht die Regel ist. Die meisten Patienten müssen mehrere Wochen auf einen Reha-Platz warten und leiden in dieser Zeit nach wie vor an einem starken Verlangen nach Lorazepam, da die psychische Abhängigkeit noch nicht behandelt wurde. Kommt es aufgrund dessen zu einem Rückfall, muss die Entgiftung in vielen Fällen erneut durchgeführt werden.
Der Entzug von Tavor® in privaten Entzugskliniken
Das Absetzen und die Entwöhnung von Tavor® in Privatkliniken erfolgen in einer zusammenhängenden Behandlung, so dass die Betroffenen durch die behandelnden Ärzte und Therapeuten zeitnah zur körperlichen Entgiftung eine Unterstützung gegen das Verlangen nach ihren Tavor®-Tabletten erhalten. Dadurch verläuft die gesamte Entzugsbehandlung deutlich kürzer und meist auch erfolgreicher, da Rückfälle durch einen starken Suchtdruck vermieden werden. Darüber hinaus sind private Entzugskliniken unabhängig von den Regularien öffentlicher Kostenträger, können die Suchttherapie individuell auf den Suchtkranken abstimmen und besitzen häufig eine höhere Therapiedichte als öffentliche Häuser.