Warum sollte man einen Zopiclon-Entzug durchführen?
Als die Z-Substanzen, zu denen neben Zopiclon ebenfalls Zolpidem gehört, in den 1990er Jahren entwickelt wurden, galten sie lange Zeit als risikofreie Alternative zu den Benzodiazepinen. Da Benzodiazepine und Barbiturate, die bei Schlafstörungen und innerer Unruhe häufig verschrieben wurden, stark abhängig machten, wurde immer häufiger auf die angeblich risikofreien Z-Substanzen ausgewichen. Leider hat die Medizin mittlerweile herausgefunden, dass Z-Drugs nicht weniger süchtig machen als Benzodiazepine. Auch bei Arzneistoffen aus dieser Gruppe kann schon eine mehrwöchige Anwendung zur Ausbildung von Suchtsymptomen und einer Toleranzentwicklung führen. Diese zeigen sich vor allem dann, wenn Patienten die Einnahme der Schlaftabletten einmal vergessen oder verzögern.
Normalerweise sollten Zopiclon und vergleichbare Medikamente nicht länger als zwei Wochen eingenommen werden. Doch schon innerhalb dieses Behandlungszeitraums können sich erste Abhängigkeitssymptome manifestieren und langfristige Nebenwirkungen auftreten. Insbesondere die Abnahme der kognitiven Fähigkeiten, die beispielsweise zu Vergesslichkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten führen können, sind als besonders unangenehm einzustufen.
Auch das emotionale Abstumpfen von Patienten, die über einen langen Zeitraum hinweg Schlaftabletten mit diesem Wirkstoff schlucken, ist alles andere als erstrebenswert. Betroffene sprechen zudem davon, unruhig, dünnhäutig und wenig belastbar zu sein. Ebenso können Bewegungsstörungen, Muskelschwäche und mangelnde körperliche Energie Folgen des Zopiclon-Konsums sein.
Für Patienten, die an einer Medikamentensucht leiden, dreht sich meist alles nur noch darum, wie sie die nächste Einnahme sichern können. Nicht selten versuchen Betroffene bei mehreren Ärzten an das Mittel zu gelangen, um immer einen ausreichend großen Vorrat im Haus zu haben. Die Fixierung auf die Wirkung der Schlafmittel kann mitunter so stark sein, dass die Suchtkranken sich gesellschaftlich isolieren, nicht mehr am Arbeitsleben teilnehmen können und schließlich ins soziale Abseits rutschen.